Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.
Last-Minute-Transfers Bayerns Erfolgsformel: Sabitzer plus zwei
Der Rekordmeister kann weitere Verstärkungen gut gebrauchen. Wechselt mit Sabitzer der dritte Leipziger nach München? Und kommen weitere Spieler?
Die neue Bundesliga-Saison beginnt bereits am Freitag, doch längst nicht alle Vereine haben ihren endgültigen Kader beisammen. Das Transferfenster ist weiter offen. Und auch der Rekordmeister schaut sich noch um.
Zuletzt hatte die "Bild" vom Interesse des FC Bayern an Leipzigs Topspieler Marcel Sabitzer geschrieben. Der Vertrag des Österreichers läuft in einem Jahr aus. Nach Informationen von "Spox" und "Goal" hat Sabitzer seinem Klub bereits mitgeteilt, dass er seinen Vertrag nicht verlängern möchte. Will Leipzig Sabitzer nicht ablösefrei ziehen lassen, bleibt nur ein Verkauf in diesem Sommer oder allerspätestens im Winter. Für RB soll ein vorzeitiger Abschied deshalb durchaus ein Thema sein.
Kurz vor dem Anpfiff der Leipziger DFB-Pokalpartie in Sandhausen (4:0; Anm. d. Red.) am vergangenen Samstag sagte RB-Trainer Jesse Marsch zur Zukunft von Sabitzer entsprechend, er sei "nicht sicher", ob der österreichische Nationalspieler bleiben werde.
Sollte der FC Bayern Marcel Sabitzer aus Leipzig holen?
Ja, Bayern braucht Sabitzer plus zwei
Nur 17 gestandene Feldspieler umfasst der Kader des FC Bayern nach den Abgängen von David Alaba, Jérôme Boateng und Javi Martínez. Und da zählen die bisher enttäuschenden Bouna Sarr und Marc Roca sowie der erst 18-jährige Jamal Musiala sogar schon dazu. Das ist für die Ansprüche zu wenig, zumal einige Spieler verletzungsanfällig sind.
Bayern braucht noch zwei Spieler, besser drei. Der erste: der derzeit gehandelte Sabitzer, der in Leipzig in sechs Jahren zum Führungsspieler und Kapitän gereift ist. Der in 227 Spielen 52 Tore erzielt und 42 vorbereitet hat. Sabitzer hat laut "Transfermarkt" einen Marktwert von 42 Millionen Euro. Weil er in Leipzig nicht für circa sieben Millonen Euro Gehalt über 2022 hinaus verlängern will, ist er in diesem Sommer angeblich für die Hälfte seines Marktwertes zu haben.
Da muss Bayern einfach zuschlagen und ganz nebenbei den vielleicht größten Meister-Konkurrenten schwächen.
Bayerns Problem ist das fehlende Budget in Corona-Zeiten, und trotzdem wird Sabitzer allein nicht reichen. Bayern sollte versuchen, Spieler wie Marcel Halstenberg oder Matthias Ginter günstig zu bekommen, weil deren Verträge ebenfalls 2022 auslaufen. Oder Spieler wie Abdou Diallo und Thilo Kehrer holen, die bei einem Topklub wie PSG nach den Giganten-Transfers "hinten runterfallen". Im Zweifel auf Leihbasis.
Nein, die Bayern schneiden sich ins eigene Fleisch
Es gibt so viele gute Mittelfeldspieler auf diesem Planeten. Überall auf der Welt können sich die Bayern in diesem Sommer bedienen. Nur einen Verein sollte man nicht noch weiter melken: und der heißt RB Leipzig.
Die Sachsen haben in diesem Sommer bereits Toptrainer Julian Nagelsmann und Weltklasse-Verteidiger Dayot Upamecano an die Bayern verloren. Dazu verließ Sportdirektor Markus Krösche (nach Frankfurt) den Klub. Wenn jetzt auch noch Kapitän Marcel Sabitzer nach München abwandert, verabschiedet sich RB Leipzig endgültig und noch vor Saisonstart aus dem Meisterkampf. Und daran kann auch dem FC Bayern nicht gelegen sein.
Denn die Bayern haben inzwischen neun Meistertitel in Folge gewonnen und stehen konkurrenzlos an der Spitze des deutschen Fußballs. Doch auch bei den Vereinsoberen an der Säbener Straße ist längst angekommen, dass Deutschland zumindest ein wenig Spannung im Meisterkampf braucht, um die massentaugliche Bundesliga-Show am Laufen zu halten.
Und Leipzig hatte sich in der vergangenen Spielzeit zum ärgsten Bayern-Jäger gemausert – dabei sollte es doch auch bleiben. Ganz sicher: Kauft Bayern Sabitzer in diesem Sommer, schneidet sich der Rekordmeister letztendlich ins eigene Fleisch.
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