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Béla Réthy nimmt Marcel Reif in Schutz: "Halte Diskussion für scheinheilig"


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"Scheinheilige Diskussion"
Wirbel um Aussagen: Béla Réthy verteidigt Marcel Reif


Aktualisiert am 29.01.2021Lesedauer: 2 Min.
Béla Réthy und Marcel Reif: Der ZDF-Kommentator springt seinem Kollegen zur Seite.Vergrößern des Bildes
Béla Réthy und Marcel Reif: Der ZDF-Kommentator springt seinem Kollegen zur Seite. (Quelle: Collage: t-online/Müller-Stauffenberg/Future Image/imago-images-bilder)

Mit Aussagen über Breel Embolo löste Marcel Reif im Netz Empörung aus – und musste viel Kritik einstecken. ZDF-Kollege Béla Réthy verteidigt nun seinen Kollegen und spricht von "viel Schaum um nichts".

Marcel Reif hatte einen Vorschlag:

"Wissen Sie, was mir gefallen würde? (...) Wenn die in der Kabine in Gladbach, und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das so ist – also zu meiner Zeit, als ich gekickt habe, war das noch so: Es gab so eine bestimmte innere Hygiene, um es mal sehr vorsichtig und sehr freundlich auszudrücken, in der Kabine. Nach dem Motto: 'Trainer, könnten Sie mal kurz rausgehen, wir brauchen mal fünf Minuten.' Dann macht man die Musik laut und dann wurde demjenigen mitgeteilt, mit relativ klaren, auch nonverbalen Mitteln, was geht und was nicht geht."

Mit diesen Worten machte der langjährige Fußballkommentator im Livetalk "Reif ist Live" der "Bild" einen Vorschlag, wie mit Borussia Mönchengladbachs Corona-Regelbrecher Breel Embolo umgegangen werden könnte – und erntete dafür viel Kritik.

Réthy springt Reif bei: "Aufgeblasene Reaktionen"

Einen Tag später reagierte Reif im Gespräch mit dem "Spiegel" und merkte selbstkritisch an, das nächste Mal klarzumachen, "dass damit nicht Prügel gemeint ist", nur um im nächsten Satz seine vorherige Aussage zu revidieren: "Ich hoffe, ich sage es beim nächsten Mal genau so."

ZDF-Kommentator Béla Réthy springt seinem Job-Kollegen bei. "Die Reaktionen waren völlig aufgeblasen. Marcel wollte lediglich beschreiben, wie früher in der Kabine geredet wurde. Daraus wurde dann ein Aufruf zu Gewalt gemacht. Das war nach meinem Empfinden aber nicht der Fall", so Réthy zu t-online, der auch Kritik an der Art und Weise der Debatte äußerte.

"Im Ganzen halte ich die Diskussion für scheinheilig. Das Empörungspotenzial, ob der Bus nicht kommt oder ob jemand zu Gewalt aufruft, ist gleich. Da wird überhaupt nicht mehr differenziert."

Auch zu Reifs "Jungtürken"-Aussage wenige Wochen zuvor im Doppelpass nahm Réthy Stellung. "Ich würde das Wort 'Jungtürken' so nicht sagen. Ich laufe mit offenen Augen und Ohren durch die Gesellschaft. Die Wahrnehmung der Welt hat mich veranlasst, es ein wenig defensiver angehen zu lassen", so der 64-Jährige, der aber auch anmerkte: "Dieser Begriff entstammt einer früheren Generation und gehört für mich in eine Kategorie mit der Aussage zu Breel Embolo: viel Schaum um nichts."

Réthy: "Man muss vorsichtiger und sensibler sein"

"Wir haben andere Probleme. Wir haben ein Rassismus-, Gewalt-, Dummheit- und Ignoranz-Problem. Aber das alles fällt für mich da nicht mit rein", so Réthy weiter, der nach eigenen Angaben seine Art und Weise zu kommentieren in den vergangenen Jahren überdacht und angepasst hat.

"Grundsätzlich muss man als Livekommentator vorsichtiger und sensibler sein. Vielleicht hätte Marcel das im Nachhinein so sagen können. Aber so wie ich ihn kenne, hat er nie einen Konflikt gescheut und wird das auch in Zukunft nicht."

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Béla Réthy
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