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Doppelpass – nach Jungtürken-Spruch von Reif: Das sagen die Beteiligten


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Aufregung um Reif-Spruch
Sponsor sucht Gespräch: Das sagen die Beteiligten am Tag danach


Aktualisiert am 12.01.2021Lesedauer: 3 Min.
Marcel Reif: Der TV-Experte sorgte mit einem Spruch im Doppelpass für Diskussionen.Vergrößern des Bildes
Marcel Reif: Der TV-Experte sorgte mit einem Spruch im Doppelpass für Diskussionen. (Quelle: Jan Huebner/imago-images-bilder)

Ein Spruch von TV-Experte Marcel Reif sorgte am Sonntag im Netz für Diskussionen. Der Sponsor und ein Ex-Nationalspieler meldeten sich zu Wort. Wie geht es nun weiter?

Mit der Benutzung des Begriffes "Jungtürken" hat Doppelpass-Experte Marcel Reif am Sonntag für Diskussionen im Netz gesorgt. Einige Nutzer unterstellten dem langjährigen Sky-Kommentator Rassismus, andere sahen Reifs Aussage weniger problematisch.

Worum genau ging es? Der 71-Jährige hatte die Leistung der jungen Dortmunder Mannschaft beim 3:1-Sieg in Leipzig gelobt und dabei an Aussagen der BVB-Spieler Mats Hummels und Marco Reus nach dem desolaten 1:5 gegen Stuttgart vor einem Monat erinnert.

Es hätten sich die "Herren Reus und Hummels, nicht etwa irgendwelche Jungtürken" geäußert, so Reif zu Beginn der Sendung, was diverse Zuschauer als beleidigend auffassten – darunter auch Ex-Nationalspieler Lukas Podolski.

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Der etwas aus der Zeit gefallene Begriff "Jungtürken" beschrieb in der Historie Anhänger einer politischen Bewegung im Osmanischen Reich. In der Vergangenheit wurde er auch für aufmüpfige Jungpolitiker verwendet. Heute ist der Begriff "Junge Wilde" stärker verbreitet. Das Wort "Jungtürken" kommt im deutschsprachigen Gebrauch nur noch selten vor.

"Ich hatte nicht genau verstanden, welches Wort Marcel benutzt hatte, deshalb fragte ich später noch mal nach", so Doppelpass-Moderator Thomas Helmer am Montag auf t-online-Nachfrage zum Vorfall. "Das Gesagte liegt dann erst mal auf dem Tisch. Marcel hat dann in der Sendung seinen Stand der Dinge nochmal erläutert und klargestellt, dass er den Begriff nicht rassistisch gemeint hat."

Reif: "Zu dem Thema ist alles gesagt"

Reif hatte sich noch nach der ersten Werbepause entschuldigt. "Ich gebe zu, dass ich das Wort Jungtürken manchmal im Sprachgebrauch habe. Aber ist da ein rassistischer Unterton? Helft mir mal bitte, falls ich da etwas verpasst habe", so Reif, der anfügte: "Sollte ich irgendjemandes Gefühle verletzt haben, entschuldige ich mich dafür in aller Form. Mir fehlt aber so ein bisschen die Tiefe des Gedanken", schloss Reif ab, der einen Tag später t-online auf Nachfrage telefonisch mitteilte: "Zu dem Thema ist alles gesagt. Zu dem, was ich gestern noch im Laufe der Sendung gesagt habe, habe ich nichts hinzuzufügen."

Neben den kritischen Stimmen auf Twitter meldeten sich noch am Abend CHECK24 zu Wort, die als Sponsor der Sendung agieren. "Es tut uns daher sehr leid, dass es im Doppelpass zu dieser Äußerung gekommen ist. Wir werden dazu mit den Verantwortlichen rasch das Gespräch suchen", teilte das Unternehmen am Sonntagabend mit.

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"Wir wollen nicht, dass sich jemand berechtigt diskriminiert oder rassistisch beleidigt fühlt", bekräftigte eine Sprecherin von CHECK24 am Montag auf t-online-Nachfrage den Tweet vom Vortag. "Wir als Unternehmen wollen nochmals klarstellen, dass wir jegliche rassistische oder diskriminierende Äußerungen verurteilen. Wir wissen, dass solche Äußerungen unterschiedlich aufgefasst werden können."

Die Sprecherin weiter: "Vor diesem Hintergrund werden wir natürlich versuchen, mit den Verantwortlichen des Doppelpass' zu sprechen. Es ist immer unschön, wenn Aussagen getroffen werden, von denen sich andere Leute angegriffen fühlen."

Sport1-Chefredakteur Pit Gottschalk sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa: "Dieser Begriff war zu keinem Zeitpunkt rassistisch gemeint gewesen. Das hat Marcel Reif in der Sendung auch noch einmal explizit klargestellt". Er betonte: "Grundsätzlich distanzieren wir uns wie auch unser Partner CHECK24 klar und deutlich von allem rassistischen Gedankengut".

Verwendete Quellen
  • Telefonate mit Marcel Reif, Thomas Helmer, Sport1 und CHECK24
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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