In Ungarn gegen Sevilla Corona-Hotspot Budapest: Supercup der Bayern sorgt für Wirbel
Als Champions-League-Sieger wartet auf die Bayern das Spiel um den Uefa-Supercup am Donnerstag gegen Sevilla – doch weil in Budapest die Corona-Zahlen steigen, gibt es nun immer mehr Wirbel um die Reise des Rekordmeisters.
Die Bundesregierung hat auf der Seite des Auswärtigen Amts Ziele aufgelistet, die wegen steigender Neuinfektionen mit dem Coronavirus besser vermieden werden sollten. Darunter fällt auch Ungarn. Es heißt: "Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in die Hauptstadt Budapest wird derzeit aufgrund hoher Infektionszahlen gewarnt." Knackpunkt: Genau in diese Stadt soll der Rekordmeister und Champions-League-Sieger Bayern München reisen, um am Donnerstag um den Uefa-Supercup gegen den FC Sevilla als Europa-League-Gewinner zu spielen.
In Ungarn steigen die Zahlen seit Ende August stark an, gerade in Budapest gab es zuletzt ein hohes Plus von Neuinfektionen. Der Inzidenzwert liegt derzeit bei 100,7 pro 100.000 Einwohnern. Zum Vergleich: In Deutschland darf er nicht über 35 liegen, damit ein Spiel überhaupt vor Zuschauern stattfinden kann. Das Spiel in Budapest soll nicht im leeren Stadion ausgetragen werden. Von jeder Mannschaft dürfen 3.000 Fans anreisen. Auch das ist nicht ungefährlich, da in Spanien die Corona-Zahlen ebenfalls hoch sind.
"Sache, die man nicht versteht"
Bayern-Trainer Hansi Flick brachte bereits seinen Unmut zum Ausdruck, kritisierte das Vorgehen: "Das ist eine Sache, die man nicht ganz so versteht. Aber wir sind nicht die, die die Entscheidung treffen, die haben andere getroffen."
Ungarn hat seit Anfang September die Grenzen geschlossen, für Fans des Spiels gibt es eine Sondergenehmigung. Zusätzlich müssen sie einen negativen Corona-Test vorlegen, um überhaupt einreisen zu können. Daher hat sich Bayern als Klub dazu bereiterklärt, die Dauerkarteninhaber einen solchen Test kostenlos im Gästeparkhaus der Allianz Arena machen zu lassen. Fans bekommen das Ergebnis dann per Mail zugesendet.
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"Das ist krank"
Doch auch unter Anhängern des FCB herrscht Wut. Ein Twitter-Nutzer schreibt: "Es darf kein Fan in die Arena in München, aber Bayern soll mit Fans in Budapest Supercup spielen, obwohl Ungarn wegen Corona die Grenze geschlossen hat. Geht's noch? Das ist krank, Freunde der gepflegten Unterhaltung."
Inwiefern die ganze Reise auch zum Corona-Geschehen in Deutschland beitragen wird, wird sich zeigen. Die Uefa bietet den Fans die Rücknahme bereits gekaufter Tickets für den Supercup an. Sollten die Anhänger die Begegnung in der Puskas Arena angesichts der Corona-Lage nicht mehr besuchen wollen, erhielten sie ihr Geld "vollumfänglich" zurück, hieß es auf Anfrage des SID.
- Eigene Recherche
- BR: FC Bayern im Hotspot Budapest
- FC Bayern München: Kostenfreier Test für Karteninhaber
- Mit Material des SID
- RKI: Aktueller Lagebericht