Watzke bei BVB-Jahreshauptversammlung "Aus einem verzagten Arsch kommt kein fröhlicher Furz"
Nach turbulenten Wochen muss Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bei der Jahreshauptversammlung Rede und Antwort stehen. t-online.de bereitet seine wichtigsten Aussagen für Sie auf.
Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat in seiner Rede bei der Jahreshauptversammlung pfeifende Fans kritisiert – jedoch auch eigene Fehler eingestanden. "Wer vorgibt, BVB-Fan zu sein und die Tore des Gegners bejubelt, der sollte unsere Gemeinschaft einfach verlassen", erklärte der 60-Jährige.
"Wir hätten eine zweite Neun verpflichten sollen"
Der BVB-Boss analysierte auch die noch nicht gezündeten Sommertransfers des selbsternannten Meisteraspiranten: „Auch wenn noch nicht jeder sein volles Potenzial abruft, haben wir einen Fehler gemacht: Wir hätten eine zweite Neun verpflichten sollen. Das haben wir falsch analysiert – aber mehr als das einzugestehen, können wir nicht machen.“
Eine Ziel-Korrektur werde es trotz der aktuellen sportlichen Lage nicht geben, so Watzke: "Ich wäre der Presse sehr verbunden, wenn Sie jetzt genau zuhören würde. Ich habe immer gesagt, dass wir alles versuchen wollen, um Deutscher Meister zu werden." Watzke weiter: „Wenn du Zweiter bist mit 76 Punkten, und an 21 Spieltagen Tabellenführer warst und der Liga seit Jahren einen echten Meisterschaftskampf lieferst und dann auch noch große Transfers machst, was sollt du dann sagen? Wir wollen Vierter werden? Wir haben in der Analyse festgehalten, dass wir dieses Ziel wieder aussprechen würden. Niemand stellt das Potenzial in dieser Mannschaft in Frage.“
Watzke zitiert Martin Luther
Watzke sprach der Mannschaft sein Vertrauen aus – an Kapitän Marco Reus verteilte er ein Sonderlob: "Marco Reus als Kapitän hat etwas Gutes, sehr Richtiges gemacht. Er hat sich nach dem Spiel im Namen aller Spieler bei den Fans entschuldigt. Das war sehr mutig und dafür möchte ich dir herzlich danken." Watzke unterstrich seine Ansichten mit einem Luther-Zitat: "Schon Martin Luther hat einst gesagt: 'Aus einem verzagten Arsch kommt kein fröhlicher Furz.‘ Das solle das Motto für die kommenden Spiele sein.“
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Auch dem stark in der Kritik stehenden Cheftrainer Lucien Favre stärkte der BVB-Macher den Rücken: "Wenn wir uns auf dem Platz befinden, machen wir aktuell nicht den Eindruck einer stabilen Einheit. Das ist in aller erster Line die Aufgabe von der Mannschaft, Dir und Deinem Team, lieber Lucien. Und es ist auch unser gutes Recht, das einzufordern. Du hast weiter unser Vertrauen. Aber eines ist klar: Am Ende wird Fußball immer über Ergebnisse definiert. Wir alle bei Borussia Dortmund wünschen uns, dass es Dir und der Mannschaft gelingt, eine Wende zum Positiven herbeizuführen. Dafür hast Du alle Unterstützung, die wir Dir geben können.“
- Eigene Recherche