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FC Bayern: Uli Hoeneß poltert gegen ter Stegen – "Er hat keinen Anspruch"


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Attacke gegen ter Stegen
Uli Hoeneß wütet gegen den DFB: "Werden den Leuten Feuer geben"

Von Patrick Mayer, München

Aktualisiert am 19.09.2019Lesedauer: 3 Min.
Uli Hoeneß: Die aktuelle Torwart-Debatte beim DFB schmeckt ihm nicht.Vergrößern des Bildes
Uli Hoeneß: Die aktuelle Torwart-Debatte beim DFB schmeckt ihm nicht. (Quelle: Lackovic/imago-images-bilder)

Uli Hoeneß ist trotz des Sieges gegen Roter Stern Belgrad angefressen. In den Katakomben der Allianz Arena teilt der Präsident des FC Bayern wegen Manuel Neuer gegen dessen Herausforderer Marc-André ter Stegen und den DFB aus. Er wählt drastische Worte.

Als Uli Hoeneß am späten Mittwochabend, Viertel nach Elf, durch die Mixed Zone der Allianz Arena schritt, sah man dem Präsidenten des FC Bayern schon von Weitem an, dass er was zu sagen hatte. Was dann jedoch folgte, war nicht minder als ein Rundumschlag des Münchner Klubchefs gegen Marc-André ter Stegen und den Deutschen Fußball-Bund (DFB) wegen der Causa Manuel Neuer.

FC Bayern: Uli Hoeneß ist angefressen

"Wir werden den Leuten schon mal ein bisschen Feuer geben. Das können wir", sagte der 67-Jährige und nickte eifrig mit dem Kopf, als wolle er seinen ohnehin schon deutlichen Worten noch mehr Nachdruck verleihen. "Ich finde es unmöglich, dass man so ein Thema in die Öffentlichkeit bringt. Er (ter Stegen, d. Red.) hat überhaupt keinen Anspruch, dort zu spielen", sagte Hoeneß sichtlich aufgeregt: "Die Hierarchie muss klar sein, und die Hierarchie ist klar: Manuel Neuer ist die Nummer eins."

Ter Stegen, Neuers Ersatz in der deutschen Nationalmannschaft, hatte jüngst seinen Frust darüber kundgetan, im DFB-Team nur die Nummer zwei zu sein. Die beiden Länderspiele gegen die Niederlande (2:4) und gegen Nordirland (2:0) seien "ein harter Schlag" für ihn gewesen, erzählte der einstige Gladbacher, nachdem er wieder nicht zum Einsatz gekommen war. Neuer hatte nach dem 1:1 der Bayern in Leipzig erwidert: "Ich weiß jetzt nicht, ob uns das hilft." Was ter Stegen "unpassend" fand.

Uli Hoeneß teilt gegen den DFB aus

Hoeneß nutzte die Personalie, um seinem offensichtlichen Ärger über den DFB Luft zu verschaffen. "Ich hätte mir vom DFB mehr Unterstützung erwartet. Wir kriegen vom DFB ständig nur Theater", erklärte der Bayern-Boss, seine Stimme wurde immer lauter: "Zuerst die unmögliche Ausbootung unserer drei Spieler (Thomas Müller, Mats Hummels und Jerome Boateng, d. Red.) und jetzt dasselbe mit Manuel Neuer. Dass man es zulässt, dass ein Mitspieler in die Öffentlichkeit geht für ein Thema, das er nur mit Jogi Löw zu besprechen hat, ist nicht in Ordnung."

Ter Stegen, der am Dienstag mit einer überragenden Leistung dem FC Barcelona ein 0:0 bei Borussia Dortmund rettete, hatte sich bereits während der Länderspielreise im Interview mit t-online.de offensiv in Stellung gebracht. "Ich habe das große Ziel, die Nummer eins der Nationalmannschaft zu werden", sagte der Barca-Keeper seinerzeit. Es folgte das Hin und Her zwischen dem 27-Jährigen und seinem sechs Jahre älteren Rivalen aus München. Zuletzt hatte Bundestrainer Löw versucht, zu beschwichtigen, und ter Stegen eine Chance zugesichert.

Uli Hoeneß wirbt nachdrücklich für Manuel Neuer

Für Hoeneß, dem die Empörung anzusehen war, sind Zweifel an Weltmeister Neuer jedoch unangebracht. "Es war doch klar, dass nur er die Nummer eins sein kann, wenn er wieder die alte Form hat", sagte der frühere Nationalspieler. Wie ter Stegen mit Neuer umgehe, sei "ein Witz", meinte er weiter, "als ob er schon 17 Weltmeisterschaften gewonnen hätte".


Auch Karl-Heinz Rummenigge hatte sich in die Diskussion eingemischt. "Was mir nicht gefällt in der Geschichte, ist das Verhalten des DFB. Da wird nie so richtig Klartext gesprochen", sagte der Vorstandsboss des FC Bayern im Gespräch mit dem Pay-TV-Sender "Sky": "In der Öffentlichkeit lässt man das wabern, und es wird zum Teil auf dem Rücken von Manuel ausgetragen." Kritik gab es an diesem Mittwochabend reichlich aus München in Richtung DFB-Zentrale in Frankfurt am Main. Klare Kante á la Hoeneß.

Causa Manuel Neuer: Chefsache für Uli Hoeneß

Durch die vielen Länderspiele werde der Bundesliga "in der besten Jahreszeit die Attraktion genommen", sagte der Bayern-Präsident und kündigte an: "Wir werden da intervenieren." Damit meinte er wohl auch die Torhüterdiskussion. "Wir werden es uns nicht mehr gefalllen lassen, dass unsere Spieler ohne Grund beschädigt werden. Ter Stegen ist ein sehr guter Torwart, aber Manuel Neuer ist viel besser und erfahrener", referierte er in der Mixed Zone und die Mikrofone: "Und wenn ich dann höre, nur bis zur EM 2020: Der kann so lange spielen, wie er gesund ist, weil er immer der beste sein wird."

Als Hoeneß die derzeit wohl wichtigste Angelegenheit in Fußball-Deutschland zur Chefsache erklärt hatte, wurde auch eines klar: Der Bayern-Patron wird sich in den letzten Wochen seiner Präsidentschaft nicht zurückhalten. Ganz im Gegenteil.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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