Bundesliga-Auftakt Spektakel in Leverkusen – Bremen enttäuscht
Die Werkself liefert sich ein spektakuläres Spiel mit Aufsteiger Paderborn, Werder dagegen erlebt einen bitteren Saisonstart – und der VfL Wolfsburg siegt glücklich.
Aufsteiger SC Paderborn hat gleich beim Bundesliga-Comeback nach fünf Jahren sein Versprechen auf begeisternden Offensiv-Fußball eingelöst, am Ende aber eine knappe Niederlage hinnehmen müssen. Beim Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen glichen die Ostwestfalen in einem über weite Strecken begeisternden Spiel zweimal aus, verloren am Ende aber mit 2:3 (2:2).
Somit kassierte Paderborns doppelter Aufstiegs-Trainer Steffen Baumgart in seinem ersten Bundesliga-Spiel ausgerechnet gegen seinen alten Mitspieler eine Niederlage: Mit Bayer-Coach Peter Bosz spielte er 1998 für eine Halbserie bei Hansa Rostock zusammen.
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Bayers erste Führungen durch Leon Bailey (10.) und Kai Havertz (19.) konterte Paderborn durch Sven Michel (15.) und Neuzugang Streli Mamba (25.). Die dritte durch Kevin Volland (70.) dann nicht mehr. Für Bayer bedeutet der Sieg eine Erlösung: In den vergangenen drei Jahren hatte die Werkself jeweils das erste Saison-Spiel verloren.
Weghorst schießt Wolfsburg zum Sieg
Der 1. FC Köln ist mit einer vermeidbaren Niederlage in die Fußball-Bundesliga zurückgekehrt. Trotz anfangs guter Leistung verlor der Aufsteiger zu Saisonbeginn mit 1:2 (0:1) beim Europa-League-Teilnehmer VfL Wolfsburg.
Der erste Treffer fiel am Samstag in der 16. Minute durch einen schönen Volleyschuss von Maximilian Arnold, der allerdings erst durch eine verunglückte Kopfball-Abwehr des Kölners Florian Kainz ermöglicht wurde. Nach der Pause traf noch Wolfsburgs Torjäger Wout Weghorst (60.) und bescherte seinem neuen Trainer Oliver Glasner damit einen erfolgreichen Einstand als Nachfolger von Bruno Labbadia. Das 1:2 durch Simon Terodde (90.+1) fiel für die Gäste zu spät.
Bremen erlebt bitteres Rekordspiel
Fortuna Düsseldorf hat Werder Bremen das Rekordspiel und den Saisonauftakt in der Fußball-Bundesliga gründlich verdorben. Die Rheinländer gewannen am Samstag im Bremer Weserstadion verdient mit 3:1 (1:0) und knüpften dabei an die starken Leistungen aus der Vorsaison an. Vor 42 100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion erzielten Rouwen Hennings (36. Minute), Kenan Karaman (52.) und Kaan Ayhan (64.) die Treffer für die Gäste. Johannes Eggestein gelang der zwischenzeitliche Ausgleich für die insgesamt enttäuschenden Bremer, für die es das 1867. Erstligaspiel war.
Damit lösten die Grün-Weißen den Nordrivalen Hamburger SV als Club mit den meisten Partien im Oberhaus ab. Grund zum Feiern gab es allerdings nicht. Die Bremer legten wieder einmal einen Fehlstart hin. Der letzte Werder-Auftaktsieg datiert aus der Saison 2013/14.
Glücklicher Sieg für Freiburg
Der SC Freiburg hat seinem Noch-Präsidenten und künftigen DFB-Boss Fritz Keller zum Saisoneinstand ein spätes und furioses 3:0 (0:0) beschert. Die Mannschaft von Kult-Trainer Christian Streich kam am Samstag in der Fußball-Bundesliga gegen den FSV Mainz 05 zu einem etwas glücklichen Sieg, da das Team von Chefcoach Sandro Schwarz lange die besseren Chancen hatten. Vor 24 000 Zuschauern trafen aber Lucas Höler (82. Minute), Jonathan Schmid (84.) und Luca Waldschmidt (87./Foulelfmeter) in der Schlussphase.
Keller war mit dem Fahrrad ins Schwarzwaldstadion gekommen. Er hatte die Auszeichnung des 20 000. Vereinsmitglieds unmittelbar vor dem Anpfiff genutzt, um auf dem Rasen ein paar Worte an das Publikum zu richten. "Ich hatte viele schlaflose Nächste", sagte der 62-Jährige zu seiner Entscheidung, für das Spitzenamt im deutschen Fußball zu kandidieren und versprach: "Der SC Freiburg wird immer mein Herzensverein bleiben."
Keller war von der Findungskommission des Deutschen Fußball-Bundes als DFB-Präsident vorgeschlagen worden. Seine Wahl beim Bundestag am 27. September in Frankfurt am Main gilt als sicher, sein Amt beim SC Freiburg wird er aufgeben.
- dpa