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Kampf um den Titel "Darin liegt jetzt die große Chance des BVB"
Bayern München hat Borussia Dortmund im Spitzenspiel der Bundesliga demontiert und wieder die Tabellenführung übernommen. War das schon die Entscheidung im Kampf um die Meisterschaft?
An dieser Stelle kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Stellvertretender Chefredakteur bei t-online.de) und ein Redakteur des Sportbuzzer aktuelle Fußball-Themen. Diese Woche geht es um das Spitzenspiel in der Bundesliga und das Restprogramm von Bayern und Dortmund.
5:0 hieß es am Samstag nach turbulenten 90 Minuten in der Münchner Allianz Arena. Der FC Bayern demütigte Borussia Dortmund und setzte sich wieder an die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga.
Sechs Spieltage vor Saisonende hat der Titelverteidiger einen Punkt Vorsprung auf den BVB, die Meisterschaft geht endgültig in die heiße Phase.
Hat der BVB noch eine Chance auf die Meisterschaft?
Ja, weil Dortmund nichts mehr zu verlieren hat
Tabellenführung verloren, Torverhältnis kaputt, psychologischer Vorteil weg, Selbstbewusstsein angeschlagen – was ein 0:5 bei Bayern alles anrichten kann. Doch genau darin liegt jetzt die große Chance des BVB, um doch noch Meister zu werden.
Die Dortmunder haben nichts mehr zu verlieren. Niemand rechnet mehr mit der Borussia, doch die hat nur einen Punkt Rückstand und das leichtere Restprogramm mit Mainz (H), Freiburg (A), Schalke (H), Werder (A), Düsseldorf (H) und Gladbach (A).
Bayern muss auch gegen Düsseldorf (A) und Bremen (H) ran, dazu gegen Nürnberg (A), Hannover (H), aber an den letzten beiden Spieltagen mit Leipzig (A) und Frankfurt (H) gegen den Tabellendritten und -vierten. Und die Eintracht hat Bayern kürzlich schon einen sicher geglaubten Titel gekostet - im DFB-Pokal 2018. Dieses Jahr ist sie noch stärker - und Bayern noch weniger konstant.
Nein, diese Bayern sind zu routiniert
So bitter es auch für die meisten neutralen Fans ist: Die siebte deutsche Meisterschaft in Folge wird sich dieser FC Bayern nicht mehr nehmen lassen. Die 5:0-Demonstration gegen Borussia Dortmund bot dafür vor allem zwei Anhaltspunkte.
Erstens hat dieses Spiel bewiesen, dass die individuelle Klasse der erfahrenen Bayern-Stars national weit über der Konkurrenz thront. Gegen den BVB zeigten sogar die hart kritisierten Mats Hummels, David Alaba und Thomas Müller, was sie noch draufhaben. Wird diese Klasse dann wie am Samstag in ein halbwegs funktionierendes Kollektiv übersetzt, sehen deutsche Gegner schlecht aus.
Zweitens hat der BVB in der Allianz-Arena gezeigt, dass es ihm in großen Spielen an Nervenstärke fehlt. Die Fehler von Mahmoud Dahoud und Dan-Axel Zagadou waren der Nervosität geschuldet. Und wie soll Trainer Lucien Favre, der sich am Samstag auch noch klassisch vercoacht hat, diese aufgrund des gestiegenen Drucks im Endspurt aus den Köpfen kriegen?
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