Gewinner und Verlierer im Check Müller top, James flop: So läuft Bayerns Vorbereitung

Ein Sieg, drei Niederlagen
2:3 im Elfmeterschießen gegen Arsenal, die heftige 0:4-Klatsche gegen den AC Mailand, dann das 3:2 gegen Chelsea und zum Schluss die nächste Milan-Pleite: 0:2 gegen Inter. Wer hat überzeugt? Wer muss noch zulegen? Die t-online.de-Analyse.
Gewinner:
Thomas Müller
DAS war wieder der Thomas Müller, den alle kennen- und lieben gelernt haben: Erfolgreich im Abschluss, selbstbewusst, mutig wie in besten Zeiten. Der Lohn: Zwei Tore beim 3:2-Sieg gegen den FC Chelsea in Singapur. Besonders gegen die "Blues" drehte der Torjäger auf. In der vergangenen Saison traf der 27-Jährige nur fünf Mal in der Bundesliga (aber: 14 Vorlagen!) – in der Form wird Müller 2017/18 wieder häufiger jubeln.
Franck Ribéry
Die neue Saison kann kommen für Ribéry. Der 34-Jährige zeigte: Wenn er fit ist, führt kein Weg an ihm in der Startelf vorbei. Ribéry hatte sichtlich Spaß am Spiel, war schnell, präsent, belebte die Offensive der Münchener, kämpfte in gewohnter Weise um jeden Ball. Die Verletzung ausgerechnet im letzten Spiel gegen Inter Mailand war ein kleiner Rückschlag, stellte sich allerdings als nicht schwerwiegend heraus.
Corentin Tolisso
41,5 Millionen Euro kostete der Franzose, die Bayern machten den Mittelfeldspieler zum teuersten Transfer der Bundesligageschichte. Auf der Asien-Reise zeigte sich, warum: Tolisso fiel sofort auf, war aggressiv, suchte die Zweikämpfe, setzte sich immer wieder durch. Der 22-Jährige zog oft mit in den Angriff, zeigte Durchsetzungsvermögen und Qualitäten im eigenen Abschluss und als Passgeber. Anpassungsprobleme? Keine Spur! Tolisso trat auf, als würde er bereits seit Jahren beim Rekordmeister spielen.
Verlierer:
Thiago
Der Verlierer – obwohl er gar nichts dafür kann. Wieder einmal fiel der Spanier verletzt aus, zog sich eine Wadenblessur zu und reiste vorzeitig zurück nach München. Der Einsatz beim Audi-Cup (1./2. August) und zum Bundesliga-Saisonstart ist wohl nicht gefährdet – doch es war der nächste Rückschlag für den 26-Jährigen. Tolisso brillierte auf seiner Position, der mannschaftsinterne Druck steigt. In der letzten Saison blieb der Mittelfeldspieler weitgehend verletzungsfrei, stand seit 2013 aber nur in 77 von 136 möglichen Bundesligaspielen auf dem Platz. Wenn fit und in Topform, ist er mit seiner Kreativität und seinem Spielwitz aber unverzichtbar für das Spiel des Rekordmeisters.
James
Verhaltene erste Auftritte des Kolumbianers, der sich auf der Außenposition im Mittelfeld sichtlich unwohl fühlte. Im Zentrum spielte meist Thomas Müller, doch auch James ist ein Spieler, der in der Mitte seine großen Stärken am besten ausspielen kann. Immer wieder zog der Neuzugang nach innen, versuchte, sich Platz zu schaffen. Dazu fehlte der letzte Einsatz in der Defensive. Bleibt Ancelotti bei der Taktik mit Müller im Zentrum, wird es schwer für den Weltstar.
Die Bayern-Abwehr
Ob Mats Hummels, Javi Martinez oder Aushilfs-Innenverteidiger David Alaba: Abspielfehler, Schludrigkeiten und Unsicherheiten bestimmten die Asien-Tour. Hummels agierte besonders beim 0:4 gegen den AC Mailand ungewohnt fahrig, leistete sich viele Fehler im Spielaufbau, spielte Fehlpässe, machte keine gute Figur. Mit dem Ex-Hoffenheimer Niklas Süle wartet ein Nationalspieler nun beim FC Bayern auf seine Chance – der Druck auf die angestammten Verteidiger wächst. Bezeichnend: Einzig Torwart-Youngster Christian Früchtl (17) konnte in den Spielen überzeugen, gab sein Bestes und zeigte, warum die Münchener auf einen Teenager als dritten Keeper setzen.