Bundesliga DFB verhängt Geldstrafe gegen Stadionsprecher
Norbert Dickel genießt bei den Fans von Borussia Dortmund Kultstatus. Da der heutige Stadionsprecher und Live-Kommentator des Borussia-Netradios den BVB mit zwei Toren im DFB-Pokalfinale 1989/90 zum Titel schoss, wird er vor jedem Heimspiel als "Held von Berlin" gefeiert. Dickel trägt sein schwarz-gelbes Herz auf der Zunge. Doch das wurde ihm jetzt zum Verhängnis. Während seiner Reportage über das Spiel in Leverkusen beleidigte er Schiedsrichter Wolfgang Stark so sehr, dass der DFB laut eines "kicker"-Berichts eine Strafe verhängte.
Nachdem Stark den Dortmunder Mario Götze nach einer vermeintlichen Tätlichkeit vom Platz gestellt hatte, flippte Dickel aus. "Das ist lächerlich, Stark du Blinder. Das ist eine Frechheit", schrie er ins Mikrofon. Außerdem sollen die Worte "Arschloch" und "Korinthenkacker" gefallen sein. Ein Verhalten, das man beim DFB nicht duldet. Laut "Bild.de" wurde gegen Dickel eine Geldstrafe von 3000 Euro verhängt.
Sperre gegen den Co-Kommentator
Sein Co-Kommentator Boris Rupert wurde sogar für zwei Bundesliga-Spiele gesperrt. Er wird das Heimspiel gegen Augsburg nicht kommentieren dürfen, bei der Partie in Mainz pausierte er bereits. Beide zeigten sich nach der Entscheidung des Kontrollausschusses einsichtig. "Es tut mir leid", sagte Dickel. "Mir sind die Gäule durchgegangen. Das war ein Fehler, für den ich mich ausdrücklich entschuldige", ergänzte Rupert.
Sogar BVB-Chef Hans-Joachim Watzke schaltete sich in den Fall ein: "Wir bedauern diesen Vorfall und entschuldigen uns für die Wortwahl unserer Internet-Reporter. Als BVB wollen wir natürlich emotionale Reportagen für unsere Fans – aber nicht in dieser Form. Das haben wir intern jetzt auch sehr deutlich besprochen."
Dickel zeigt Reue
Dickel gab sich nach seinen markigen Worten extrem kleinlaut: "Ich habe mich sofort entschuldigt. So etwas kommt nicht wieder vor." Diese Worte werden dem DFB besser gefallen als die Beleidigungen gegen Schiedsrichter Stark. Ob das bei den Fans von Borussia Dortmund genauso ist, ist fraglich. Seinem Kultstatus wird diese Aktion wohl nicht schaden.