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BVB: Niederlage bei Union – Dortmund weiter mit Leistungsschwankungen


Rätselhaftes Hin und Her beim BVB
Zwei völlig unterschiedliche Gesichter


Aktualisiert am 05.10.2024 - 23:40 UhrLesedauer: 4 Min.
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Frust bei den BVB-Profis: Bei Union Berlin gab es für sie nichts zu holen. (Quelle: IMAGO/Noah Wedel/imago)

Wenn der BVB sein ganzes Potenzial auf den Platz bringt, wird es unangenehm für jeden Gegner. Doch warum tut er es auch in der neuen Saison noch nicht dauerhaft?

Es war am vergangenen Dienstag mal wieder eine dieser rauschenden Europapokalnächte, die Borussia Dortmund im eigenen Stadion vor mehr als 80.000 Fans veranstaltete. Am Ende stand ein furioses 7:1 gegen Schottlands Rekordmeister Celtic Glasgow – nie hatte der BVB in der Champions League höher gewonnen.

Spiele

Solche Abende kennen die BVB-Fans noch gut aus der vorherigen Saison, als ihre Mannschaft international begeisterte und sich völlig unerwartet ins Endspiel der Königsklasse kämpfte.

Der große Haken daran: Von dem, was die Schwarz-Gelben unter der Woche auf dem Rasen ablieferten, war an diesem Wochenende mal wieder nur noch eine Sparversion zu sehen. Nicht unverdient verlor der BVB sein Auswärtsspiel bei Union Berlin mit 1:2. Nach dem 1:5-Debakel in Stuttgart vor zwei Wochen war die Pleite bei den "Eisernen" die zweite Saisonniederlage in der immer noch recht jungen Saison. Wie schon in der Vergangenheit zeigt die Mannschaft im Europapokal und im Ligaalltag zwei völlig unterschiedliche Gesichter.

Auch unter Terzić schwankten die Leistungen

Schon die Borussia unter Ex-Trainer Edin Terzić bekam die große Diskrepanz zwischen Europapokal und Liga in der zurückliegenden Spielzeit nicht in den Griff. Auf ein 2:0 gegen Newcastle folgte eine Niederlage in Stuttgart. Auf den Gruppensieg mit einem 1:1 gegen Paris ein enttäuschendes Remis in Augsburg. Und auf den Finaleinzug eine 0:3-Offenbarung in Mainz.

Das Endergebnis in der Liga lautete Rang fünf – die schlechteste Platzierung der vergangenen neun Jahre. Nur dank der Reform und des zusätzlichen Startplatzes – den sich der BVB durch seine guten Ergebnisse immerhin selbst ermöglicht hatte – durfte der Vorjahresfinalist auch in dieser Spielzeit wieder in der Königsklasse an den Start gehen.

Und wie er das tut: Nach zwei Spieltagen ist Dortmund Tabellenführer in der neuen 36er-Liga. Die nach dem Meistertitel lechzenden Fans fürchten dennoch ein Déjà-vu, legte ihr Team doch schon in der Frühphase bekannte und wenig gemochte Verhaltensmuster aus den Vorjahren an den Tag.

Frühe Dellen in der Liga

Dem 3:0 bei Club Brügge zum Königsklassen-Auftakt folgte etwa das eingangs erwähnte krachende 1:5 bei Vizemeister VfB Stuttgart. Dazu leistete sich Dortmund zuvor schon ein uninspiriertes 0:0 bei Werder Bremen. Und nun eben die 1:2-Niederlage gegen Union, nachdem Celtic wenige Tage zuvor noch nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen worden war. Die Inkonstanz zeigt sich dabei nicht nur von Spiel zu Spiel, sondern regelmäßig auch innerhalb der 90 Minuten.

Gegen Union agierte der BVB insbesondere im ersten Durchgang viel zu passiv, geriet durch einen unnötigen Elfmeter in Rückstand, weil Nico Schlotterbeck im Strafraum zu ungestüm zu Werke ging. Auch in der Vorwoche offenbarte die Sahin-Elf eklatante Schwächen im Defensivbereich.

Gegen den VfL Bochum war der BVB früh mit 0:2 in Rückstand geraten. Torhüter Gregor Kobel hatte dabei übel gepatzt. Die Mannschaft hatte letzten Endes gehöriges Glück, dass sie nach 33 Minuten nicht das 0:3 gegen den sieglosen Lokalrivalen kassierte. In der zweiten Hälfte gelang es den Dortmundern dann plötzlich, ein Offensiv-Feuerwerk abzubrennen, das Spiel zu drehen und noch 4:2 zu gewinnen. Ein Auf und Ab.

Die Frage drängt sich deshalb auf, was der BVB eigentlich gelernt hat aus der Vergangenheit? Offenbar, und das zeigten die ersten Spiele, noch nicht genug, um die Leistungsschwankungen in den Griff zu bekommen. Und auch die Defensivprobleme zu lösen.

Ein Beispiel: Sah es nach Trainer Nuri Şahins Umstellung auf Dreierkette mit dem wiedererstarkten Niklas Süle, Neuzugang Waldemar Anton und Nico Schlotterbeck und nur einem Gegentor in den ersten drei Pflichtspielen nach mehr Stabilität aus, kam prompt der Rückschlag mit 11 Gegentreffern in vier aufeinanderfolgenden Ligapartien.

Und so wollte Şahin den Rekordsieg gegen Glasgow unter der Woche lediglich "nüchtern" bewerten. Er freue sich zwar extrem, sagte er nach dem Spiel bei Prime Video, doch dann folgte das "Aber": "Ich kann auch das Spiel in Stuttgart einordnen und auch das Spiel heute einordnen." Auch er weiß wohl noch nicht so genau, woran er bei seiner Mannschaft nun wirklich ist.

Union-Pleite zeigt: Die Schritte waren nicht allzu groß

Şahin sagte am Dienstag das Offensichtliche: "Mit dem Tempo und der Qualität, die wir haben, sind wir extrem schwer zu schlagen." Es gehe aber um Einstellung und Bereitschaft: "Du kannst mal einen Zweikampf verlieren, aber dieser Wille, das muss einfach die Benchmark sein."

Die immer wiederkehrende Frage, wie weit seine Mannschaft denn nun schon sei, beantwortete er schmunzelnd: "Ich bin extrem froh und glücklich darüber, dass wir in unserer berühmt-berüchtigten Entwicklung, in unserem Prozess, Schritte gemacht haben."

Dass die Schritte aber offenbar noch nicht allzu groß waren, zeigte der BVB am Samstagnachmittag in Berlin. Die Chance auf Wiedergutmachung für den erneut fragwürdigen Auftritt beim Gastspiel in der Hauptstadt hat die Mannschaft erst nach der Länderspiele. Dann geht es zu Hause gegen den FC St. Pauli. Wenige Tage später gastiert Dortmund dann in Madrid, ehe es zum Gastspiel nach Augsburg geht. Mehr Diskrepanz geht kaum. Doch die soll es in Zukunft einzig beim Renommee der Gegner geben, nicht in der Leistung.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • transfermarkt.de: Vereinsprofil Borussia Dortmund
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