Plötzlich ist er wichtig Bayern-Boss über Goretzka: "Sind froh, dass er da ist"
Im Sommer war er eigentlich schon aussortiert, jetzt spielt Leon Goretzka beim FC Bayern eine wichtige Rolle. Das sagen die Klub-Bosse zu seiner Situation – und seiner Zukunft.
Der kometenhafte Aufstieg von Aleksandar Pavlović in der vergangenen Saison und die Verpflichtung von João Palhinha im vergangenen Sommer bedeuteten schlechte Nachrichten für Leon Goretzka.
Nach durchwachsenen Leistungen in der Vorsaison und mit neuer Konkurrenz auf seiner Position im defensiven Mittelfeld standen die Zeichen auf Abschied. Mehrfach ließen die Bayern-Verantwortlichen um Vorstandschef Jan-Christian Dreesen, Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund durchblicken, dass sie Goretzka gerne verkaufen würden.
Doch der 29-Jährige, dessen Vertrag noch bis 2026 gültig ist, entschied sich dennoch bei den Münchnern zu bleiben und auf seine Chance zu warten. Die scheint nun gekommen. Bereits vor einigen Wochen verletzte sich Pavlović, der zu Beginn der Saison das Sechser-Duo mit Joshua Kimmich bildete. Auch wenn der Jungstar nach seinem Schlüsselbeinbruch bereits das individuelle Training wieder aufnehmen konnte, wird seine Rückkehr wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Ausfälle spülen Goretzka in die Startelf
Nun fällt auch Pavlovićs Ersatz Palhinha mit einem Muskelbündelriss für einige Wochen aus – und plötzlich brauchen die Bayern Goretzka. Gegen Augsburg stand er an der Seite von Kimmich prompt in der Startelf und wusste mit seiner Leistung zu überzeugen (t-online-Note 2). Doch was bedeutet das für seine Zukunft?
Eberl hielt sich nach dem Spiel noch bedeckt. "Erstmal verstehe ich das ganze Nachfragen nicht", so der Sportvorstand. Nach den Gesprächen im Sommer und Goretzkas Entscheidung zu bleiben, habe der Verein stets betont, "dass er volles Mitglied dieses Kaders ist", so Eberl weiter. Deshalb sei Goretzka auch schon auf einige Einsätze gekommen. "Jetzt sind wir froh, dass er da ist", so Eberl.
"Leon hat sehr hart gearbeitet"
Seit den Verletzungen von Pavlović und Palhinha sei wieder mehr Platz für ihn. "Ich finde, dass er es sehr ordentlich gemacht hat. Was dann die Zukunft bringt, das werden wir wieder mit dem Jungen besprechen und dann eben auch öffentlich bekannt geben, wenn wir mit dem Jungen darüber gesprochen haben", so Eberl.
Trainer Vincent Kompany rief Goretzka sogar schon zum Vorbild für alle Spieler aus der zweiten Reihe aus. "Die Geschichte von Leon freut mich für die Mannschaft", sagte Kompany nach dem 3:0-Sieg gegen Augsburg. "Leon hat sehr hart gearbeitet. Er hat auf seine Chance gewartet. Und diese Geschichte ist schön." Denn auch andere Spieler im Wartestand wüssten jetzt, "irgendwann ist auch mein Moment". Ein breiter Kader und Konkurrenzkampf seien wichtig, betonte der Bayern-Coach.
- Eigene Gespräche in der Mixed Zone
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa