Nach der nächsten Pleite Darum sprach Bayern-Boss nicht im TV
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Der FC Bayern steckt endgültig in einer schweren Krise. Der deutsche Rekordmeister blamierte sich beim VfL Bochum – und nach dem Spiel wurde es wild.
Unmittelbar nach der 2:3-Niederlage des FC Bayern am Sonntagabend beim VfL Bochum gab es auch Wirbel um Bayern-Sportdirektor Christoph Freund. "DAZN"-Moderatorin Laura Wontorra sagte am Ende der Übertragung des Streaminganbieters, dass der Bayern-Boss ein angefragtes Interview abgesagt habe. Man hätte gerne mit einem Verantwortlichen gesprochen, das sei aber nicht möglich gewesen, sagte Wontorra.
Es entstand der Eindruck, dass Freund sich möglicherweise nicht über die Zukunft von Cheftrainer Trainer Thomas Tuchel äußern wollte und deshalb das Interview abgesagt habe. Nach t-online-Informationen trifft das so allerdings nicht zu. Tatsächlich hatte "DAZN" Freund über Bayerns Pressesprecher Dieter Nickles zwar für ein sogenanntes "Superflash"-Interview, das unmittelbar nach Spielende durchgeführt wird, angefragt. Freund selbst wusste nichts von der Anfrage und konnte sie gar nicht wahrnehmen, weil ausnahmslos alle Spieler und Verantwortlichen nach der Niederlage zunächst direkt geschlossen in die Bayern-Kabine gingen.
Dreesen: Tuchel bleibt "selbstverständlich" Trainer
Anschließend wurden dann Anfragen für normale Interviews an Leon Goretzka, Manuel Neuer und Tuchel gestellt, die sich alle auch bei "DAZN" äußerten. In der Mixed Zone sprach unter anderem noch Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen über die Situation von Tuchel und stellte dabei klar, dass der Chefcoach "selbstverständlich" auch am Samstag beim Heimspiel gegen RB Leipzig weiter auf der Bayern-Bank sitzen werde. Auch Freund wäre nach t-online-Informationen sehr wohl zu einem Statement bereit gewesen. Aufgrund des Nachtflugverbots waren die Münchner allerdings ziemlich in Eile und mussten bereits um 22.15 Uhr am Flughafen in Düsseldorf sein. Deshalb musste Tuchel auch seine Teilnahme an der Pressekonferenz absagen.
Tuchel hatte sich nach der Blamage aber noch den Fragen gestellt. "Was schiefgehen kann, ist heute schiefgegangen. Es ist extrem viel gegen uns gelaufen. Wir hatten viele hochkarätige Chancen. Das war nicht verdient", sagte Tuchel.
Nach den Enttäuschungen von Leverkusen und Rom wird die Lage beim Rekordmeister immer brenzliger. An der Tabellenspitze der Bundesliga hat Bayer Leverkusen nun acht Punkte Vorsprung, der Titelverteidiger hat die zwölfte Meisterschaft in Serie längst nicht mehr in eigener Hand. Diese sei "gerade nicht so realistisch", so Tuchel. Es droht gar die erste titellose Saison nach zwölf Jahren.
- Übertragung bei DAZN
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID