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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Trainer kritisiert Nationalspieler "Sonst ist mir das zu wenig": Tuchel poltert nach Bayern-Sieg
Trotz des deutlichen Sieges gegen die TSG Hoffenheim ist der Trainer des deutschen Rekordmeisters unzufrieden und wird deutlich – besonders in Richtung eines Spielers.
3:0 gewonnen an einem emotionalen Abend, der ganz im Zeichen des Gedenkens an Franz Beckenbauer stand (mehr dazu lesen Sie hier) – aber Thomas Tuchel war trotzdem so gar nicht zufrieden mit dem Auftritt seines FC Bayern.
"Vom Ergebnis her schon", antwortete der Star-Trainer nach der Partie bei Sat.1 auf die Frage von Moderator Matthias Opdenhövel, ob der denn zufrieden sei – und redete sich dann ein wenig in Rage: "Wir hatten so eine gute Trainingswoche gehabt, auch vom Esprit und vom Drive – aber wir kriegen die Lust, wir kriegen die Freude und die Gier noch nicht konstant rüber in die Spiele. Und deshalb war das jetzt kein Schmankerl, würde ich sagen."
"Job erledigt"
Dann ging Tuchel weiter ins Detail – und merkte an: Die Bayern hätten auch gut und gerne ins Wanken geraten können. "Inzwischen hatten wir mal Glück, dass uns Manu (Bayern-Torwart Manuel Neuer, Anm. d. Red.) mal zwei gehalten hat, dass wir nicht den Ausgleich kassieren."
Tatsächlich hatten die Hoffenheimer in der 63., 64. und 65. Minute drei Großchancen hintereinander: Erst hielt Neuer stark gegen einen Kopfball von Maximilian Baier, klärte dann noch im Eins-gegen-Eins gegen Andrej Kramaric, hatte dann noch Glück, dass Baier aus 15 Metern nur die Latte traf. Tuchel atmete im Interview durch: "Okay, am Ende ist es ein 3:0 – Job erledigt."
Einen Spieler hob der 50-Jährige dann aber doch noch hervor: Jamal Musiala. "Jamal war heute unser absolut bester Spieler, er hatte als einziger die Freiheit, die Lust, die Freude, da etwas anzustellen." Tuchel betonte aber auch: "Wir hatten viele Balleroberungen, auch in der gegnerischen Hälfte, es war jetzt nicht alles schlecht."
Sané "muss wieder körperlicher spielen"
Allerdings nahm Tuchel einen anderen Bayern-Star dafür unerwartet direkt in die Pflicht: Stürmer Leroy Sané – der Nationalspieler spielt bisher eine starke Saison, bereitete am Freitag die beiden Tore von Musiala vor. Auf die Frage von Opdenhövel, ob Sané stabiler sei als je zuvor, antwortete Tuchel direkt: "Ist er, ist er, hundert Prozent. Er ist extrem spielentscheidend – trotzdem: Er muss wieder körperlicher spielen."
Sané habe "so viel körperliches Potenzial in schnellen Läufen, in Sprints, darauf kann er nicht verzichten, sonst ist mir das zu wenig. Wenn er das macht, dann kann er in der Liga und auch in Europa körperlich dominieren. Und wenn er das macht, dann kommt er über die Verausgabung, dann wird sein Spiel auch ruhiger und dann auch spielentscheidender. Und dann kann er die Zahlen produzieren, die er hat. Heute aber gibt es Luft nach oben."
Für die kommenden Tage sei eine Aufarbeitung geplant. Tuchel: "Wir haben jetzt ein kleines Trainingslager in Portugal, da müssen wir Bilder anschauen. Wir müssen dranbleiben, das können wir besser."
- Aussagen von Thomas Tuchel bei Sat.1