Nach Probetraining Bericht: FC Bayern trifft Boateng-Entscheidung – Tuchel dementiert
Seit Sonntag trainierte Jérôme Boateng beim FC Bayern mit. Er galt als Kandidat für die Innenverteidigung. Die Entscheidung soll feststehen – Tuchel dementiert das aber.
Der FC Bayern hat sich laut der "Bild" gegen eine Verpflichtung von Jérôme Boateng entschieden. Der vereinslose Innenverteidiger trainierte seit vergangenem Sonntag in München an der Säbener Straße mit, erhält nun aber offenbar laut der Zeitung keinen Vertrag.
Thomas Tuchel dementierte den Bericht am Freitagmittag auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Freiburg jedoch. Der Bayern-Trainer sagte angesprochen auf die Personalie Boateng: "Er hat sich gut verhalten. Er hat gut mit trainiert. Wir haben ihn ja getestet. Und das werden wir heute Nachmittag mit allen Beteiligten klären und dann erst bekannt geben."
Tuchel: "Keine Entscheidung gefallen"
Er legte nach: "Da ist keine Entscheidung gefallen – entgegen anders lautenden Berichten. Das klären wir jetzt erst intern mit allen Beteiligten. Mit Jérôme, dem Sport, aber auch dem Klub und dann treffen wir eine Entscheidung und geben sie bekannt."
Weil mit Matthijs de Ligt, Dayot Upamecano und Min-jae Kim nur drei erfahrene Innenverteidiger zur Verfügung stehen, hatte der FC Bayern überlegt, das Team noch zu verstärken. Tarek Buchmann, ein Talent aus der eigenen Jugend, laboriert aktuell an einem Muskelbündelriss und konnte daher zuletzt ebenfalls nicht eingesetzt werden.
So musste Trainer Thomas Tuchel im DFB-Pokal in Münster auf Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui und Mittelfeldmann Leon Goretzka als Abwehrduo zurückgreifen. Auch deshalb war Boateng als Trainingsgast getestet worden.
"Das muss einfach drin sein"
Die Entscheidung war jedoch sehr umstritten, da gegen Boateng ein Gerichtsverfahren wegen Körperverletzung läuft. Der Weltmeister von 2014 soll seine Ex-Partnerin Sherin S. in einem Urlaub geschlagen und beleidigt haben, der 35-Jährige bestreitet die Tat.
Trainer Thomas Tuchel hatte dazu am Montag auf der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Spiel beim FC Kopenhagen gesagt: "Das verstehe ich, dass Diskussionen bei den Fans stattfinden. Aber das Verfahren ist ausgesetzt, daher gilt die Unschuldsvermutung. Weil das auch so ist, haben wir als Fußballklub das Recht, Fußball-Entscheidungen zu treffen. (...) Das muss einfach drin sein."
Am Freitagnachmittag wird der FC Bayern endgültig bekannt geben, wie diese Entscheidung ausgefallen ist.
- bild.de: "Boateng-Entscheidung gefallen!"