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Gasherde "schlimmer als wir dachten": Studie zählt Todesfälle


Studie zu Todesfällen
Gasherde: Schlimmer als gedacht

Von t-online, wan

31.10.2024 - 23:53 UhrLesedauer: 2 Min.
Flammen sind an einem Gasherd zu sehen (Symbolbild): Die Auswirkungen auf die Gesundheit sind schwerwiegend, so eine Studie.Vergrößern des BildesFlammen sind an einem Gasherd zu sehen (Symbolbild): Die Auswirkungen auf die Gesundheit sind schwerwiegend, so eine Studie. (Quelle: Marijan Murat/dpa/dpa-bilder)

Gasherde gelten als praktisch, bergen aber eine Gesundheitsgefahr. Eine Studie untersuchte jetzt Todesfälle in Europa und Großbritannien.

Eine Studie aus Spanien schlägt Alarm: Gasherde stellen demnach ein erhebliches Risiko für die Gesundheit dar. Forscher der Jaume-Universität nahe Valencia untersuchten Daten aus ganz Europa und Großbritannien. Das Ergebnis: Etwa 40.000 Todesfälle pro Jahr können auf die Belastung im Haushalt durch Stickstoffdioxid zurückgeführt werden. Das Gas sorgt laut Studie außerdem dafür, dass insgesamt 77.000 Lebensjahre bei denjenigen verloren gingen, die vorzeitig starben.

Hinzu kommen durch Gas und Feinstaub ausgelöste Atemwegserkrankungen. So wird in der Studie geschätzt, dass die Herde jährlich 726.000 Fälle von Asthma in der EU verursachen, davon 367.000 bei Kindern. "Insgesamt wird das Kochen mit Gas in Europa mit einer erheblichen Sterblichkeits- und Asthma-Belastung in Verbindung gebracht, insbesondere in Ländern mit einer hohen Nutzung von Gas beim Kochen", heißt es in der Studie.

"Das Ausmaß des Problems ist viel schlimmer, als wir dachten", sagte die Hauptautorin Juana María Delgado-Saborit, die das Forschungslabor für Umwelt und Gesundheit an der Universität Jaume I in Spanien leitet, dem britischen "Guardian".

Italien ist am meisten betroffen

Die Länder mit den stärksten Belastungen seien Italien, Polen. Rumänien, Frankreich und Großbritannien. Die Kosten, die durch die Todesfälle entstehen, beziffern die Forscher auf insgesamt 160 Milliarden Euro. Hinzu kommen Treibhausgase wie Kohlendioxid, die zum Klimawandel beitragen.

Beim Kochen mit Gas werden Schadstoffe frei, vor allem Stickstoffdioxid. Davon verbleibt viel in den Räumlichkeiten wie der Küche. Die Studie fand heraus, dass die Konzentration des Gases in Häusern höher ist als draußen, wo es durch Verbrennungen wie in Automotoren und Industrieanlagen entsteht. Nach einer Untersuchung von Eurostat kochen in Europa 33 Prozent der Haushalte mit Gas, in Italien liegt die Zahl mit 74 Prozent am höchsten. Deutschland liegt bei unter fünf Prozent.

"Das Kochen mit Gas wird mit verschiedenen gesundheitlichen Auswirkungen in Verbindung gebracht, zum Beispiel mit einem höheren Risiko für Lungenentzündung und chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) bei Kindern und Erwachsenen im Vergleich zum elektrischen Kochen", so die Studie. Man habe einen Zusammenhang zwischen der dauerhaften Belastung durch Stickstoffdioxid und einem höheren Sterberisiko gefunden. Außerdem steige die Wahrscheinlichkeit, an Lungenkrebs zu erkranken.

Die Zahlen könnten nach Angaben der Studienautoren noch höher sein: "Die Stickstoffdioxid-Konzentration im Haus könnte unterschätzt worden sein", schreiben sie, "Studien zeigen, dass sie meist höher liegt als in den verwendeten Modellrechnungen".

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