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FC Bayern: Live im TV: Bayern-Trainer Tuchel fährt Reporter an


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"Ich weiß, was Sie versuchen"
Live im TV: Bayern-Trainer fährt Reporter an


Aktualisiert am 02.09.2023Lesedauer: 3 Min.
Angespannt: Bayern-Trainer Thomas Tuchel.Vergrößern des Bildes
Angespannt: Bayern-Trainer Thomas Tuchel. (Quelle: IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON)
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Vor dem Topspiel gegen Borussia Mönchengladbach stellt sich Thomas Tuchel im Interview bei Sky. Dann wird es plötzlich hitzig.

Ist das der Frust über den total missglückten Deadline Day des deutschen Rekordmeisters? Bayern-Trainer Thomas Tuchel wurde im Interview vor dem Bundesliga-Topspiel am Samstagabend gegen Borussia Mönchengladbach deutlich – und fuhr Sky-Reporter Patrick Wasserziehr im Live-TV an. "Was war da jetzt fatalistisch?" konterte ein sichtlich genervter Tuchel auf die Frage Wasserziehrs nach seiner Reaktion auf die ausgebliebenen Verstärkungen. Und weiter: "Ich weiß, was Sie versuchen."

Die angestrebte Verpflichtung des Portugiesen João Palhinha vom FC Fulham für kolportierte 50 Millionen Euro war am Schlusstag der Transferperiode geplatzt. Dabei hatte der Mittelfeldspieler laut übereinstimmenden Medienberichten bereits in München geweilt und den Medizincheck absolviert. Auch ein Ersatz für die Defensivspieler Benjamin Pavard (Inter Mailand) und Josip Stanisic (verliehen nach Leverkusen) konnte nicht mehr realisiert werden. Ein Kandidat war Armel Bella-Kotchap vom FC Southampton, doch der deutsche Nationalspieler wechselte am Freitag zur PSV Eindhoven.

Dies alles sorgte für sichtliche Ernüchterung bei Tuchel. Und sorgte für Momente der Anspannung im Interview vor dem Gladbach-Spiel.

Die komplette Unterhaltung im Wortlaut:

Wasserziehr: "Ist der FC Bayern nach diesem Deadline Day besser oder schlechter als vorher?"

Tuchel: "Das werden wir sehen."

Wasserziehr: "Was glauben Sie?"

Tuchel: "Bisschen dünner."

Wasserziehr: "Ist es möglich, mit diesem Kader die ambitionierten Ziele zu erreichen?"

Tuchel: "Auch das werden wir sehen. Es ist bisschen dünn, bisschen wenig, aber wir werden unser Bestes tun und den Kader pushen. Es ist ein guter Kader, aber auf manchen Positionen bisschen dünn."

Wasserziehr: "Wie haben Sie denn gestern reagiert, als Sie erfahren haben, dass speziell der Transfer von Palhinha nicht funktioniert hat?"

Tuchel: "Ich war sehr traurig, weil ich wusste, wie gerne der Spieler zu uns wollte und ich weiß, was der Spieler uns gegeben hätte. Aber... it is what it is."

Wasserziehr: "Was ist denn da schiefgelaufen?"

Tuchel: "Kann ich Ihnen nicht sagen, ich war zum Zeitpunkt vom Transferschluss im Flieger nach Düsseldorf."

Wasserziehr: "Aber Sie hatten danach die Möglichkeit, zu sprechen, und waren vorher involviert."

Tuchel: "Jaja. Auf jeden Fall war ich vorher involviert. Aber intern bleibt intern, das ist nix fürs Fernsehen."

Wasserziehr: "Das klingt jetzt aber schon ein bisschen fatalistisch, nicht so richtig optimistisch zuversichtlich..:"

Tuchel: "Was war jetzt fatalistisch?"

Wasserziehr: "Na, weil Sie gesagt haben, wir werden sehen..."

Tuchel: "Ja, wir werden sehen. Wir haben 18 Mann jetzt im Kader, das werden wir sehen. Wenn wir von Verletzungen verschont bleiben – es geht ja nie um die Qualität, wir hätten große Qualität hinzugefügt gerne. Das hat nicht geklappt, deshalb gebe ich dem Kader jetzt das Vertrauen. Wir haben ein paar Spieler abgegeben, unter anderem auch einen Spieler, der viel für uns gespielt hat. Wir werden sehen – aber das ist nicht fatalistisch. Aber ich weiß, was Sie versuchen, ich weiß, was draußen geschrieben wird seit gestern, das ist schon okay."

Wasserziehr: "Ich habe jetzt gar nicht so viel versucht, ich habe nur aufgenommen, was Sie gesagt haben..."

Tuchel: "Sie haben es gedeutet in Fatalismus, und den kann ich nicht erkennen, aber ich weiß, was Sie tun. Ich weiß, was heute geschrieben wird..."

Wasserziehr: "Sie könnten ja auch mutiger sagen: Mit dem Kader können wir alle Ziele erreichen."

Tuchel: "Sie wissen doch, wie es ist. Noch mal: Wenn Sie sagen, ich war fatalistisch, dann war das so."

Danach ging es dann noch um die Rolle von Joshua Kimmich im Mittelfeld der Münchner – Tuchel hatte sich zuvor nicht zufrieden mit der Interpretation der Rolle im Zentrum durch den Nationalspieler gezeigt. "Jo kann einfach nur Jo bleiben", beteuerte der 50-Jährige. "Die Idee war, Jos kreatives Potenzial zu entfalten. Ich sehe das jeden Tag im Training. Wir haben drei Mittelfeldspieler (Kimmich, Leon Goretzka, Konrad Laimer, Anm. d. Red.), die sehr gerne auch Tore schießen, die sehr gerne im gegnerischen Sechzehner sind. Die sind alle top, die drei, und denen hätte ich gerne jemanden ins Kreuz gestellt, der ihnen hilft, ihr ganzes Offensivpotenzial auch zu entfalten."

Das hat bekanntermaßen nicht geklappt.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtung im TV
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