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FC Bayern: Thomas Tuchel – der mächtigste Trainer aller Zeiten?


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Machtvakuum in München
Er ist der mächtigste Bayern-Trainer aller Zeiten


12.07.2023Lesedauer: 4 Min.
Thomas Tuchel: Der Trainer des FC Bayern ist momentan auch als Teammanager bei den Münchnern gefragt.Vergrößern des Bildes
Thomas Tuchel: Der Trainer des FC Bayern ist momentan auch als Teammanager bei den Münchnern gefragt. (Quelle: Sven Hoppe)

Nach der Entlassung von Kahn und Salihamidžić ist beim FC Bayern ein Machtvakuum entstanden. Wie sieben Männer um Hoeneß, Rummenigge und Tuchel es füllen.

Vom FC Bayern berichtet Julian Buhl aus München

Welche Entscheidungen beim FC Bayern in der aktuellen Transferphase noch getroffen werden, steht nicht fest. Wer sie treffen wird, dagegen schon: der nach der Entlassung von Vorstandsboss Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidžić neu gegründete "Ausschuss Sport".

Dieser Transfer-Taskforce gehören die beiden Rückkehrer Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge, Kahns Nachfolger Jan-Christian Dreesen, Präsident Herbert Hainer, Trainer Thomas Tuchel, der technische Direktor Marco Neppe sowie der neue Finanzvorstand Michael Diederich an.

Der Rat der sieben Männer

Nachdem es in der vergangenen Woche kein Treffen gegeben hatte, kam das Septett am Dienstagvormittag wieder an der Säbener Straße zusammen, um die neusten Entwicklungen und Strategien im Millionenpoker um Wunschstürmer Harry Kane und Co. zu besprechen. Diese sieben Männer entscheiden jetzt über die Zukunft des FC Bayern.

Nach t-online-Informationen wird das mindestens bis zum Ende dieser Transferperiode definitiv auch so bleiben. Das Gremium ist momentan für die Kaderplanung der kommenden Saison verantwortlich und soll diese auch abschließen – möglichst erfolgreich, versteht sich. Mit dem bisherigen Verlauf ist man zufrieden und optimistisch, dass mit Kane der geplante Königstransfer auch gelingen wird. Dafür muss Bayerns Transfer-Taskforce jetzt liefern. Denn ein neuer Sportdirektor oder Sportvorstand, der sich erst einarbeiten müsste, ist für diese Aufgabe nicht vorgesehen. Noch nicht.

Video | Expertin offenbart: Deshalb hat Tuchel gute Chancen
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Quelle: t-online

Hainer: "Wir sind überhaupt nicht unter Zeitdruck"

"Wir wollen einen Sportdirektor haben. Aber hier gilt: Qualität vor Eile. Die guten Kandidaten stehen in der Regel alle unter Vertrag", sagte Hainer zuletzt der "Bild". "Wir sind überhaupt nicht unter Zeitdruck. Wir haben im Verein viel Fußball-Expertise. Wir werden den Kader planen."

Vor allem die vorübergehende Rückkehr der beiden langjährigen Klubbosse Rummenigge (Ex-Vorstandsboss) und Hoeneß (Ex-Präsident) hilft den Bayern dabei und verschafft ihnen etwas zeitlichen Spielraum. "Kalle und Uli bringen sehr viel Erfahrung mit. Da sind schon einige kluge Köpfe beieinander, die am Ende auch gute Lösungen finden werden", sagte Hoeneß' jüngerer Bruder Dieter im t-online-Interview. "Ich bin da ziemlich zuversichtlich, dass das den Genannten auch gelingen wird."

Dennoch soll, wie auch der "Kicker" berichtet, bis spätestens Jahresende ein neuer Verantwortlicher für den sportlichen Bereich gefunden sein.

"Wir suchen ein großes Kaliber"

"Wir suchen ein großes Kaliber", sagte Hainer schon am Rande der Meisterfeier auf dem Rathausbalkon, "jemanden, der sein Geschäft versteht von A bis Z." Damit schloss er eine Lösung etwa mit den in diesem Bereich noch komplett unerfahrenen Ex-Spielern Bastian Schweinsteiger oder Arjen Robben aus. "Wir sind schon unterwegs, wir haben Ideen", fügte Hainer hinzu: "Wir werden sicherlich einen sehr guten Nachfolger für Hasan finden."

Ein großes Kaliber als Sportchef wäre zweifellos der ehemalige Bayern-Profi Max Eberl, der schon 2017, als Salihamidžić schließlich als Sportdirektor anfing, Hoeneß' Wunschkandidat war. Als Rummenigges Favorit galt damals dagegen Philipp Lahm.

Bayern schaut bei Eberl ganz genau hin

Eberl ist aber erst Ende vergangenen Jahres nach einer privaten Auszeit als Geschäftsführer Sport bei Pokalsieger RB Leipzig eingestiegen. Nach t-online-Informationen sieht der 49-Jährige seine Zukunft in Leipzig und verfolgt dort weiterhin große Ziele. Nach dem Pokalsieg steckt er dort mit RB mitten in einer anspruchsvollen Transferphase, in der es einen Umbruch der Mannschaft zu gestalten gilt.

Wie Eberl diese Herausforderungen meistern wird, wird auch in München ganz genau beobachtet. Was seine Bayern-Tauglichkeit angeht, gibt es nämlich auch innerhalb des Sport-Ausschusses durchaus unterschiedliche Meinungen.

Auch der Name von Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche ist nach t-online-Informationen auf der Shortlist des Rekordmeisters zu finden, auch wenn der sich zuletzt öffentlich zur Eintracht bekannte. Beide Kandidaten bezeichnete Hainer als "sehr gute Sportvorstände".

Tuchel überzeugt als Teammanager bei Bayern

Diesen bei Bayern vakanten Posten füllt momentan auch Trainer Tuchel mit aus. Wie schon in seiner Zeit beim FC Chelsea agiert er ganz nach dem englischen Vorbild als Teammanager. Sowohl er selbst als auch die Bayern-Bosse finden durchaus Gefallen daran, wie er diese neue Rolle interpretiert.

So kann Tuchel viele Ideen bei der Kaderplanung einbringen und mit umsetzen. Kane überzeugte er persönlich von der gemeinsamen Zukunftsvision mit dem FC Bayern. Er besuchte ihn in London und steht seitdem weiterhin in regem direktem Austausch mit ihm.

Tuchel hat so viel Einfluss und Gestaltungsspielraum wie noch kein anderer Bayern-Trainer vor ihm. Verständlich, dass er es, wie auch "Sport Bild" berichtet, deshalb gar nicht eilig damit hat, dass die Stelle des Sportchefs nachbesetzt wird. Momentan muss er "nur" den Sport-Ausschuss, vor dem er bei jedem der Treffen spricht, von seinen Vorstellungen und Wünschen überzeugen.

Was Tuchel vielen seiner Vorgänger noch voraushat: Sowohl Hoeneß als auch Rummenigge stehen voll hinter ihm, glauben an ihn und seine Fähigkeiten. Das Verhältnis zu beiden Klubgranden ist von großem gegenseitigem Respekt und Vertrauen geprägt.

Neppes Bayern-Zukunft noch ungewiss

Man kann davon ausgehen, dass Tuchel auch in Zukunft ein wichtiger und entscheidender Bestandteil bei der gesuchten großen Lösung für die Leitung des sportlichen Bereichs sein wird. Wie an der Säbener Straße zu vernehmen ist, sind dabei Kompetenz auf dem internationalen Markt sowie eine funktionierende Gesamtkonstellation wichtiger als nur die Verpflichtung eines möglichst großen Namens.

Ob auch Neppe Teil dieser Konstellation sein wird, bleibt erst noch abzuwarten. Auch er spielt momentan weiterhin eine wichtige Rolle bei der Kaderplanung, verfügt über ein großes Netzwerk und hat gemeinsam mit Salihamidžić viele Kontakte gelegt. "Wir waren fast wie Zwillinge", sagte Brazzo nach seiner Entlassung über Neppe, der als sein engster Vertrauter galt. Der schlägt nun weiterhin Spieler vor, führt eine Schattenliste mit zahlreichen Alternativkandidaten und berichtet regelmäßig vor dem Transfer-Komitee von den Fortschritten der Gespräche und Verhandlungen, mit denen er beauftragt wurde.

Die Entscheidung über seine mittelfristige Zukunft beim FC Bayern steht dennoch weiterhin aus. Wie die ausfallen wird, wird stark von den Plänen des noch zu findenden neuen Sportchefs abhängen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Telefonisches Interview mit Dieter Hoeneß
  • sportbild.de: "Das Macht-Ranking der Bayern-Trainer"
  • bild.de: "Hainer kündigt Bayerns Rekord-Transfer an"
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