"Muss das tun" Weston McKennie will Protest auf dem Feld fortsetzen
Weston McKennie will seinen Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt fortführen. Er sei auch bereit die Konsequenzen zu tragen – und berichtet auch von eigenen Erfahrungen.
Der Schalker Mittelfeldspieler hatte am vergangenen Samstag beim Heimspiel gegen Werder Bremen eine Armbinde mit der Aufschrift "Justice for George" (Gerechtigkeit für George) getragen. Damit dokumentierte McKennie seine Solidarität mit dem zuvor in den USA bei einem brutalen Polizeieinsatz getöteten Afroamerikaner George Floyd.
Dem Schalker war nach eigenen Angaben bewusst, dass ihm eine Strafe durch den DFB drohen könnte, weil politische Botschaften auf dem Fußballplatz eigentlich nicht erlaubt seien.
McKennie sollte die Armbinde abnehmen
Schiedsrichter Felix Zwayer habe ihn im Spiel sogar aufgefordert, die Armbinde abzunehmen. Aber das wollte er nicht. Die Liga und Fußballverbände würden immer predigen: "Nein zu Rassismus". Er sei absolut bereit, für sein Handeln einzustehen, sagte er dem US-Magazin "Forbes". "Wenn ich die Konsequenzen tragen muss, um meine Meinung zu äußern, meine Gefühle auszudrücken, für das einzustehen, woran ich glaube – dann muss ich das tun."
Der 21 Jahre alte Fußball-Profi kündigte bei "Forbes" zudem ein Video an, das er wahrscheinlich an diesem Dienstag über die sozialen Netzwerke verbreiten will. Darin soll brutales Vorgehen gegen Schwarze zu sehen sein.
Eigene Rassimus-Erfahrungen des Schalkers
Darüber hinaus schilderte der US-Nationalspieler, dass er bei einem Pokalspiel bei einem unterklassigen Verein selbst Rassismus erlebt habe. Dort habe ihn ein Heimfan einen "Affen" genannt und mit Affenlauten und -Gesten verunglimpft und provoziert.
Er hasse es, über solche Vorfälle zu sprechen, betonte McKennie. "Aber wenn ich nicht darüber spreche, wenn ich nicht sage, was mit mir und meiner Familie passiert ist und ich nicht darauf aufmerksam mache, werden wir niemals die Kraft haben, etwas zu ändern", sagte McKennie.
Auch andere Fußball-Profis zeigen Solidarität
Die Fußball-Profis des englischen Premier-League-Clubs FC Chelsea um Antonio Rüdiger haben sich mit einem symbolischen Kniefall den Protesten zum Tod des Afroamerikaners George Floyd angeschlossen. Zahlreiche Profis, darunter der deutsche Nationalspieler Rüdiger, veröffentlichten am Dienstag ein Foto auf Instagram, das die Spieler kniend auf dem Rasen ihres Trainingszentrums in Cobham zeigt. Am Vortag hatten bereits Spieler des FC Liverpool mit derselben Geste gegen Polizeigewalt und Rassismus protestiert. "Genug ist genug", schrieb der 27 Jahre alte Rüdiger zu dem Foto. "Wir sind alle MENSCHEN. Gemeinsam sind wir stärker."
- Nachrichtenagentur dpa