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Formel 1 - 15 Punkte Abzug und Geldbuße: Racing Point bestraft


Formel 1
15 Punkte Abzug und Geldbuße: Racing Point bestraft

Von dpa
Aktualisiert am 07.08.2020Lesedauer: 2 Min.
Das Team Racing Point wurde für angeblich illegale Kopien von Bauteilen bestraft: Lance Stroll beim Training.Vergrößern des Bildes
Das Team Racing Point wurde für angeblich illegale Kopien von Bauteilen bestraft: Lance Stroll beim Training. (Quelle: Frank Augstein/Pool AP/dpa./dpa)

Silverstone (dpa) - Im Streit um angeblich illegale Kopien von Formel-1-Bauteilen ist Racing Point hart bestraft worden.

Die Rennkommissare des Motorsport-Weltverbandes FIA verurteilten das Team von Aushilfspilot Nico Hülkenberg zu einem Abzug von insgesamt 15 WM-Punkten und 400.000 Euro Geldbuße. Renault hatte nach den Grand Prix in der Steiermark, Ungarn und Großbritannien Protest gegen die Bremsbelüftungen der Racing-Point-Autos eingelegt.

Ferrari und McLaren halten sich eine Beschwerde offen. Wie Sebastian Vettels Team auf der Formel-1-Homepage zitiert wurde, hat der Rennstall eine entsprechende Absicht erklärt, gegen die Entscheidung der Rennkommissare vorzugehen. Auch McLaren, der Rennstall des deutschen Teamchefs Andreas Seidl, prüfe ein weiteres Vorgehen. Ferrari und McLaren haben nun 96 Stunden Zeit, eine Beschwerde inhaltlich zu unterfüttern und offiziell einzureichen.

Racing Point bezieht die Motoren und weitere verschiedene Komponenten von Mercedes. Der RP20 ähnelt auch dem Silberpfeil aus dem vergangenen Jahr. Renault warf Racing Point dann vor, die Bremsbelüftungen illegal vom Mercedes der Saison 2019 kopiert zu haben. Bestimmte Bauteile müssen Eigenleistungen der Teams sein.

Die Rennkommissare bestätigten nun das französische Team in der Frage nach der Rechtmäßigkeit des Designs des RP20. Racing Point betonte stets, vom alten Mercedes nur inspiriert worden zu sein. Das Team darf die Bremsschächte aber weiter einsetzen.

Die Punktabzüge wie auch die Geldstrafen wurden für das Rennen in Österreich ausgesprochen, sie verteilen sich je zur Hälfte auf die Wagen der Stammpiloten Lance Stroll und Sergio Perez. Für Ungarn und Großbritannien wurde der Rennstall verwarnt. Racing Point lag vor dem Urteil mit 42 Zählern auf Rang fünf der Konstrukteurswertung direkt vor Renault (32 Punkte). Das Team kann nun innerhalb von 24 Stunden Einspruch einlegen.

"Wir müssen das Urteil verdauen und mehr Informationen einholen", sagte Teamchef Otmar Szafnauer bei Sky, erst dann werde man darüber entscheiden, ob man einen Einspruch einlege. Renault selbst kündigte an, eventuell das Strafmaß anzufechten.

Die Regelhüter wollen als Reaktion die Sportregularien 2021 anpassen, damit künftig Kopien nicht zur Norm werden. "Wir wollen nächstes Jahr nicht acht oder zehn Mercedes im Starterfeld haben", befand der Technikchef des Motorsport-Weltverbandes, Nikolas Tombazis. Das Abschauen und Kopieren sei zwar schon lange Teil der Formel 1, "wir glauben aber, dass es Racing Point zu weit getrieben hat." Für Tombazis habe der Rennstall sogar für einen Paradigmenwechsel gesorgt: "Wir glauben nicht, dass die Formel 1 so aussehen sollte."

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