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Zum journalistischen Leitbild von t-online.F1-Titelkampf Die nächste Pleite! War's das schon für Vettel?
Niedergeschlagen steht Sebastian Vettel auf dem Podium in Singapur. Der neuerliche Rückschlag im Kampf um den WM-Titel setzt dem Ferrari-Star zu. Und das Restprogramm macht wenig Hoffnung auf Besserung.
Auch wenn er sich verbal zurückhielt, Sebastian Vettel war nach dem Großen Preis von Singapur angefressen. Kein Wunder. Wieder leistete sich Ferrari einen groben Patzer, wieder triumphierte Lewis Hamilton.
Mit einer fragwürdigen Strategie verzockte die Scuderia den zweiten Platz beim Nachtrennen auf dem Marina Bay Street Circuit und ließ große Zweifel zurück, dass man in dieser Saison den immer stärker werdenden Lewis Hamilton tatsächlich schlagen kann.
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So wuchs der Rückstand in der Fahrerwertung auf satte 40 Punkte an. Bei noch sechs ausstehenden Rennen braucht es ein kleines Motorsport-Wunder, um doch noch den Titel zu holen.
Für einen Sieg gibt es 25 Punkte. Der Zweitplatzierte erhält 18 Punkte. Vettel hat seine fünfte Weltmeisterschaft noch selbst in der Hand. Aber alles deutet darauf hin, dass er sich noch mindestens ein weiteres Jahr gedulden muss, bis er zum ersten Mal mit Ferrari triumphieren kann.
Ferrari nicht Titel-tauglich
Denn wie so oft in dieser Saison machte das Gesamtpaket Ferrari-Vettel auch in Singapur einen Fehler zu viel. Ob fahrerische Aussetzer von Vettel (Baku, Hockenheim, Monza) oder strategische Patzer (Schanghai, Barcelona, Singapur) – die Roten aus Maranello sind so nicht Titel-tauglich. Ganz im Gegensatz zu Mercedes.
Die Silberpfeile und Hamilton fahren bärenstark und agieren abgeklärt. Sie begehen keine groben Schnitzer und nutzen die des Hauptkonkurrenten konsequent und konstant aus.
Jetzt kommen die Mercedes-Strecken
Auch der Blick in den Rennkalender verheißt nichts Gutes. Es folgen Rennen in Russland, Japan und den USA. Dort stand am Ende der Vorsaison jeweils ein silberner Pilot auf der obersten Treppchenstufe. In Sotschi siegte Valtteri Bottas, in Suzuka und Austin triumphierte Hamilton.
Der amtierende Weltmeister bringt zudem jede Menge Selbstvertrauen mit. Vier der letzten fünf Rennen entschied der Brite für sich. Entsprechend befreit konnte er seinen Sieg in Singapur feiern. Entsprechend geknickt war Vettel.
- Eigene Recherchen