Neuer F1-Sportdirektor Brawn wünscht sich wieder Helden wie Schumi

Der neue Formel 1-Sportdirektor Ross Brawn baut bei der Weichenstellung für die Zukunft der Königsklasse auch auf altbewährte Muster. Die Formel 1 boomte in der Ära von Rekordweltmeister Michael Schumacher, "weil Michael ein Held war", sagte der 62-Jährige der "Sport Bild".
"Diese Heldenverehrung wird heutzutage nicht mehr gefördert", so Brawn weiter. Das soll sich mit den neuen Formel-1-Besitzern aus den USA, Liberty Media, ändern. "Sie kommen aus einer Welt der Stars."
Neben Mercedes-Superstar Lewis Hamilton (Großbritannien) sieht der Brite das größte Helden-Potenzial beim viermaligen Champion Sebastian Vettel (Heppenheim), auch wenn dieser bekanntlich ein Verweigerer der in der heutigen Zeit so wichtigen Social-Media-Aktivitäten ist. "Wenn er mit einer ikonischen Marke wie Ferrari siegt, kommt die Heldenverehrung von ganz allein", so Brawn. Auch Shootingstar Max Verstappen (Niederlande) sei ein "moderner Rebell", er habe "ebenfalls riesiges Potenzial, ein Held zu sein".
Formel 1 soll in Deutschland bleiben
Brawn kündigte zudem an, sich um den Verbleib der Formel 1 in Deutschland zu bemühen. "Wir brauchen das Erbe der Formel 1, und Deutschland gehört dazu", so Brawn, der sich bereits in Gesprächen mit den Rennstrecken befindet. Um dann möglichst wieder mehr Zuschauer anzulocken, sei es "das ultimative Ziel, Formel 1, Formel 2 und Formel 3 zusammen fahren zu lassen".
Auch Konzerte "berühmter Rock- und Popstars" seien ein probates Mittel, um die Popularität zu steigern. Als Beispiel nannte Brawn allerdings den Auftritt von Paul McCartney 2011 in Abu Dhabi, der die Twitter- und Facebook-Generation wohl kaum hinter dem Tablet hervorlocken würde. Vielleicht sollte sich das frühere Mastermind von Ferrari in dieser Frage noch einmal bei der jüngeren Generation schlau machen - die feierte zuletzt im Rahmen der Formel 1 durchaus gerne mit Taylor Swift in Austin oder Rihanna in Abu Dhabi.