Formel-1-Rennen in Texas Verstappen flucht über Bremsen – und siegt trotzdem
Er siegt und siegt und siegt: Verstappen bleibt in der Formel 1 das Maß aller Dinge. Trotz Ärger über seine Bremsen gewann er souverän das Rennen in Austin.
Max Verstappen hat den dritten Grand Prix in Folge gewonnen. Beim Großen Preis der USA im texanischen Austin siegte der Niederländer, obwohl er von Platz sechs ins Rennen ging und zwischenzeitlich lautstark auf seine Bremsen schimpfte.
Dank einer etwas besseren Boxen-Strategie verwies Verstappen am Sonntag Lewis Hamilton im Mercedes allerdings mit knappem Vorsprung auf den zweiten Platz. Mit seinem 15. Saisonsieg stellte er seine Bestmarke aus dem Vorjahr schon vier Rennen vor Saisonende ein.
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"Das gesamte Rennen über hatte ich Probleme mit den Bremsen, habe einige Bremspunkte verpasst – das hat mein Rennen schwieriger gemacht. Am Ende war es echt knapp", analysierte Verstappen im Ziel beim offiziellen F1-Interview.
Zwischenzeitlich hatte er im Teamfunk gar davon gesprochen, dass seine Bremsen "like shit" seien und einen Renningenieur regelrecht angeblafft, weil ihn dieser während einer Bremssituation anfunkte ("Stop talking in the braking, man!").
Auf Platz drei landete nach einem packenden Dreikampf an der Spitze McLaren-Fahrer Lando Norris. Verstappen hatte seinen dritten WM-Titel nacheinander bereits vor zwei Wochen in Katar perfekt gemacht.
Der Deutsche Nico Hülkenberg startete im Haas aus der Boxengasse und kam nicht über den 13. Rang hinaus. An den beiden Boliden des 36-Jährigen waren die Heckflügel gewechselt worden, um mehr Abtrieb zu erzeugen.
So lief das Rennen
Verstappen hatte sich nach dem unglücklich verlaufenen Qualifying am Freitag mit dem souveränen Sprintsieg zurückgemeldet und zuversichtlich für den Grand Prix gezeigt. "Fünf Autos zu überholen ist nie einfach. Aber unser Auto ist gut im Rennen, ich bin zuversichtlich", so Verstappen.
Der dreimalige Champion schob sich beim Start auf Rang fünf vor, an der Spitze übernahm Norris umgehend die Führung, der große Verlierer der Anfangsphase dagegen war Charles Leclerc. Der Monegasse büßte nach der Pole Position aufgrund der unterlegenen Leistung seines Ferrari schnell weitere Positionen ein. In der elften Runde gab Leclerc Rang drei an Verstappen ab und verlor das Podium aus den Augen.
Norris brachte trotz freier Fahrt keinen entscheidenden Abstand zwischen sich und Hamilton als ersten Verfolger – im Gegenteil. "Ich weiß nicht was los ist. Ich habe Probleme mit der Balance", funkte Norris.
Verstappen wechselte als erster Fahrer der Spitzengruppe auf einen frischen Satz Medium-Reifen und sorgte prompt für schnelle Rundenzeiten. Hamilton und Norris entschieden sich für die langsamere, aber auch haltbarere harte Mischung.
Mit den schnelleren Reifen übernahm Verstappen in der 28. Runde erstmals die Führung von Norris, setzte sich aber nur zaghaft ab. Der 26-Jährige beschwerte sich – wie einfangs beschrieben – heftig über die Leistung seiner Bremsen, auch in der Folge machte er seinem Unmut über die Performance seines Boliden via Funk Luft. Beim zweiten Stopp in Runde 36 lief dagegen alles glatt: Verstappen behauptete die Positon vor Norris.
Weltmeister Verstappen fuhr in Führung liegend dem Sieg entgegen. Hamilton absolvierte den letzten Stint auf den Medium-Reifen und kämpfte mit Norris hart um Rang zwei, kam sogar immer näher an Verstappen heran – für einen Angriff reichte es aber nicht mehr ganz. Knapp wurde es aber dennoch.
Red Bulls Teamchef Dr. Helmut Marko konstatierte sogar bei "Sky", dass es für Verstappen sehr eng geworden wäre, wenn das Rennen noch "fünf Runden" weitergegangen wäre.
- Eigene Beobachtung
- Sky-Interview mit Dr. Helmut Marko
- F1-Interview mit Max Verstappen
- Mit Material der Nachrichtenagenturen SID und dpa