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Formel 1 in Monaco: Besiegt Ferrari-Star Charles Leclerc seinen Fluch?


Formel 1 in Monaco
Besiegt er seinen Fluch?

Von dpa, dd

Aktualisiert am 26.05.2023Lesedauer: 4 Min.
Charles Leclerc: Der Große Preis von Monaco war für den gebürtigen Monegassen bisher kein Erfolgsrennen.Vergrößern des Bildes
Charles Leclerc: Der Große Preis von Monaco war für den gebürtigen Monegassen bisher kein Erfolgsrennen. (Quelle: IMAGO/Douglas Murray)

Der Große Preis von Monaco ist eines der traditionsreichsten Rennen der Formel 1. Ein Top-Fahrer aber hatte dort bisher noch kein Glück. Ändert sich das an diesem Wochenende?

Er lebt – auch vom Glanz und Ruhm der vergangenen Jahrzehnte, der Formel-1-Klassiker in Monaco. Diesmal bildet das Rennen auf der kürzesten aller Grand-Prix-Strecken den Auftakt in die Europa-Saison nach der Absage von Imola wegen der Unwetter und Überschwemmungen. Und weil Monaco doch immer auch etwas Besonderes ist und bleibt im Rennkalender, könnte die Siegesserie von Red Bull enden.

Die wichtigsten Fragen im Überblick:

Wo stehen die Teams nach der Zwangspause durch die Imola-Absage?

Nach dem überzeugenden Sieg von Weltmeister Max Verstappen in Miami, wo der Niederländer von Startplatz neun in einer beeindruckenden Aufholjagd auf Platz eins vorfuhr (mehr dazu lesen Sie hier), ist Red Bull auch im Fürstentum Favorit. Mit dem Großen Preis der Emilia Romagna in Imola aber wollte die Konkurrenz wieder aufschließen: Mercedes plante das größte Update-Paket, mit neuen Seitenkästen, überholtem Unterboden und verbesserter Vorderrad-Aufhängung war das Ziel, das Auto verlässlicher und in seiner Performance konstanter zu machen. Ferrari hatte eine neue Hinterradaufhängung eingeplant.

Das Problem dabei nun: Imola als vergleichsweise gewöhnliche Rennstrecke hätte sich zur Einführung von Updates optimal geeignet. Monaco nun ist aber das genaue Gegenteil einer "gewöhnlichen Rennstrecke", bietet kaum Erkenntnisse, die sich auf die übrigen Rennen anwenden lassen. Trotzdem will Mercedes sein generalüberholtes Auto an den Start bringen, Ferrari plant mit den neuen Teilen wohl erst für das nächste Rennen in Barcelona (4. Juni).

Wer kann Spitzenreiter Max Verstappen und seinem Teamkollegen Sergio Perez am ehesten gefährlich werden?

Keine Frage, Monaco liegt Red Bull, aber es ist auch die Strecke für Überraschungen, erst recht, wenn es mal regnet an der Côte d'Azur. Es ist ein Monaco-Phänomen, aber Favorit allein sein reicht nicht auf dem Kurs, der keinen Fehler verzeiht. Einer weiß das besser als alle anderen: Ferrari-Pilot Charles Leclerc, neben vielen Wahl-Monegassen der einzige echte Monegasse. Er kennt jeden Winkel, er kennt jedes Schlagloch, er ist immer einer der Favoriten. Aber ein Fluch scheint auf ihm zu lasten.

Die Monaco-Ergebnisse des 25-Jährigen seit seinem Debüt in der Formel 1 im Überblick:

2018: Aus in Runde 70 nach einem Crash mit Toro-Rosso-Pilot Brandon Hartley.

2019: Aufgabe nach 16 Runden wegen zu großer Schäden durch einen Crash in Runde 8.

2020: Rennen wegen der Corona-Pandemie nicht ausgetragen

2021: Defekt an der Antriebswelle noch vor dem Start – Leclerc kann gar nicht zum Rennen antreten, sein Platz in der Aufstellung bleibt leer.

2022: Durch Strategiefehler seines Teams belegt Leclerc nur Platz vier – trotz Starts von der Pole Position. Ferrari reagiert zu spät auf die nach Regen abtrocknende Strecke. Red-Bull-Pilot Sergio Perez überholt den Monegassen sprichwörtlich in der Box durch einen früheren Stopp auf Intermediates. Ferrari holt drei Runden später seine beiden Fahrer rein, um ihnen Trockenreifen zu geben. Im Falle von Leclerc ist dies offenbar so nicht beabsichtigt – der Monegasse war allerdings schon in die Boxengasse abgebogen, als sein Renningenieur ihm zuruft, auf der Strecke zu bleiben. "Was verdammt nochmal machen wir da?", flucht Leclerc im Funk.

Leclerc wird es natürlich wieder versuchen, sein Teamkollege Carlos Sainz wird es im Ferrari versuchen, ganz besonders aber wird es dessen spanischer Landsmann Fernando Alonso versuchen. 2006 und 2007 gewann er in Monaco. Und in diesem Jahr wirkt der 41 Jahre Oldie im Feld frischer denn je, ist Dritter im Klassement. Alonso ist mit allen Tricks ausgestattet und einem Wagen, dessen Nachteil gegenüber dem Red Bull auf den Geraden nicht zum Tragen kommt.

Was macht den Kurs so besonders?

Er kann einige Superlative aufbieten. Nur 3,337 Kilometer ist die Strecke lang. Alle anderen im Rennkalender sind mindestens 4 Kilometer lang. Heißt auch: Es werden die meisten Runden gefahren, 78 sind es, dennoch bleibt die Renndistanz mit gut 260 Kilometern klar unter den eigentlich vorgeschriebenen 305 Kilometern. Überholmöglichkeiten sind absolute Mangelware. Wer es dennoch versucht, braucht perfektes Augenmaß. Ausweichmöglichkeiten gibt es auf dem Stadtkurs auch nicht, stattdessen unbarmherzige Leitplanken.

Und mal richtig das Pedal durchtreten, geht auch kaum: Nur etwa ein Drittel werden mit Vollgas gefahren pro Runde. All das macht es für die Fahrer zu einer maximalen Herausforderung mit Nervenkitzel-Faktor: Für die Zuschauer werden es manchmal weniger packende Rennen.

Was ist mit Nico Hülkenberg?

Schon wieder eine Art Heimrennen für den Rheinländer. In Miami genoss sein Haas-Team den Auftritt als einziger US-Vertreter im Feld, und das Fürstentum ist nun für Hülkenberg ein Rennen vor der Haustür. Hier hat er einen Wohnsitz, hier kennt er sich bestens aus. Ein Highlight erlebte der Deutsche in seiner Comeback-Saison mit dem kleinen Rennstall bereits, Platz sieben in Australien war bemerkenswert. Vielleicht bietet Monaco eine weitere Chance auf Punkte.

Wie ist der Zeitplan?

Los geht es am Freitag um 13.30 Uhr mit dem 1. Freien Training, um 17.00 Uhr steht die nächste einstündige Übungseinheit an. Das 3. Freie Training ist für Samstag angesetzt um 12.30 Uhr, die Qualifikation wird ab 16.00 Uhr ausgefahren. Rennstart am Sonntag ist um 15.00 Uhr. Übertragen wird in Deutschland alles beim Bezahlsender Sky, alle Trainings, das Qualifying und das Rennen können Sie auch im Liveticker bei t-online verfolgen. Den Rennkalender finden Sie hier.

Wie soll das Wetter werden?

Am Freitag beim Training soll sich die französische Riviera von ihrer sonnigen Seite zeigen. Doch schon am Samstag besteht eine gewisse Niederschlagswahrscheinlichkeit. So auch am Sonntag.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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