Eishockey WM Tote Hosen unterstützen strauchelnde DEG
Retterpakete und Fantrikots: Die Kultband Tote Hosen hat in einem viel beachteten öffentlichen Auftritt zur Unterstützung des in finanziellen Schwierigkeiten steckenden Eishockey-Traditionsklubs Düsseldorfer EG aufgerufen. "Der Klub hat unserer Stadt und mir seit meiner Kindheit so viele tolle Stunden und Emotionen geschenkt. Wir wollen jetzt etwas zurückgeben und suchen dafür rot-gelbe Mitstreiter", sagte Frontmann Campino auf einer Pressekonferenz mit rund 150 Medienvertretern auf dem Komplex des alten Eisstadions an der Brehmstraße.
Die DEG verliert am Saisonende ihren Hauptsponsor (Metro). Um die kommende Saison bestreiten zu können, will der achtmalige deutsche Meister eine Lücke im Etat von etwa 2,5 Millionen Euro schließen. Die Toten Hosen sind das erste Mitglied des neu gegründeten "DEG-Clubs 2012" und haben ein sogenanntes "Retter-Paket" in Höhe von 10.000 Euro erworben. Außerdem wird ein Paket über 20.000 Euro angeboten. Zielgruppe sind Sponsoren aus dem mittelständischen Unternehmensbereich.
DEG-Sondertrikot mit Tote-Hosen-Logo
Zudem haben die Toten Hosen mit der DEG ein Trikot für die Fans entwickelt. Auf der Front des rot-gelben Jerseys ist das Hosen-Logo mit dem Totenkopf und der Spruch "Alles aus Liebe" abgebildet. Der Preis beträgt 79 Euro und hat laut Campino "symbolischen" Wert. Die Stadt Düsseldorf, die die DEG jährlich mit 700.000 Euro unterstützt, hat dem Klub ein einmaliges Sondersponsoring von 450.000 Euro in Aussicht gestellt. Dafür muss die DEG bis 1. Mai ein tragfähiges Konzept für die Zukunft präsentieren.
Die Toten Hosen haben sich bereits Anfang des Jahrtausends erfolgreich für den Fußball-Klub Fortuna Düsseldorf engagiert. Der ehemalige Bundesligist war in die vierte Liga abgerutscht und stand vor dem finanziellen Kollaps. Mit einem Sondertrikot erzielte man seinerzeit Verkaufszahlen, die nur von Bayern München übertroffen wurden. Campino: "Wir standen 2001 schon einmal da und haben der totgesagten Fortuna auf die Beine geholfen. Daraus beziehe ich meinen Optimismus." Die Fortuna ist mittlerweile Spitzenreiter der 2. Liga und heißer Anwärter auf die Bundesliga-Rückkehr.