Eishockey WM Schweden mogelte sich zu Olympia-Gold in Turin
Da werden Erinnerungen an das "Wunder von Bern" und Sepp Herbergers vorangegangenen großen Bluff wach: Die Eishockey-Nationalmannschaft Schwedens hat bei den Olympischen Winterspielen in Turin anscheinend absichtlich gegen die Slowakei verloren. Das behauptet Ex-Nationalspieler Peter Forsberg in einer Dokumentation des schwedischen Fernsehsenders SVT.
Demnach gaben die Schweden das Spiel freiwillig mit 0:3 ab, um im weiteren Turnierverlauf mit der Schweiz und Tschechien anstelle von Kanada und Russland einen leichteren Gegner zu bekommen.
Herbergers legendärer Schachzug gegen Ungarn
Bei der Fußball-WM 1954 in der Schweiz hatte der damalige Bundestrainer im Vorrundenspiel gegen die übermächtig erscheinende Mannschaft Ungarns allenfalls eine bessere Reservemannschafft aufgeboten, um seine besten Kicker für ein Entscheidungsspiel gegen die Türkei zu schonen.
Das Ergebnis ist bekannt: Die Magyaren ließen sich diese Chance nicht nehmen und spielten die Deutschen mit 8:3 Toren förmlich an die Wand. Rückblickend erwies sich das Abschenken dieser Partie jedoch als taktische Meisterleistung des "Fuchses" Herberger. Deutschlands erste Garnitur gewann das Entscheidungsspiel gegen die Türken, zog ins Finale ein, wurde dort beim zweiten Aufeinandertreffen von Puskas und Co. gewaltig unterschätzt - und gewann mit 3:2.
Schweden-Coach Gustafsson offenbar nicht eingeweiht
Ähnlich agierten die Schweden in Turin. "Wir haben alles Erforderliche getan, um das Turnier zu gewinnen", sagte Forsberg. Die gewollte Pleite zahlte sich für ihn und seine Mannschaftskameraden aus: Mit zwei lockeren Erfolgen glückte der Final-Einzug, wo die Schweden nach dem 3:2 gegen Finnland zum zweiten Mal Gold gewannen.
Forsberg betonte, dass die Niederlage nicht von Trainer Bengt-Ake Gustafsson angeordnet worden sei. "Wir haben vielleicht innerhalb der Gruppe darüber diskutiert, ob es nicht besser sei, da draußen nicht alles zu geben" sagte er.