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Deutscher Pass? Box-Weltmeister Manuel Charr beendet Verwirrung


Deutscher oder nicht?
Weltmeister Charr beendet Verwirrung um Pass

Von dpa
Aktualisiert am 30.11.2017Lesedauer: 2 Min.
Manuel Charr hat eingeräumt, keinen deutschen Pass zu besitzen.Vergrößern des Bildes
Manuel Charr hat eingeräumt, keinen deutschen Pass zu besitzen. (Quelle: osnapix/imago-images-bilder)
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Die Staatsangehörigkeit des Schwergewichts-Weltmeisters Charr, der sich als Nachfolger von Max Schmeling feiern lassen wollte, scheint geklärt.

Der WM-Kampf gegen den Russen Alexander Ustinow war sportlich eine Farce. Mit Ungereimtheiten um seine tatsächliche Staatsangehörigkeit ging der Titelträger Manuel Charr in die nächste Runde und verspielte sämtliche Sympathien.

"Ich möchte mich beim deutschen Volk entschuldigen"

Nach tagelangem Hin und Her und einem Rätselraten um die Existenz eines deutschen Passes erklärte der vermeintliche Nachfolger Max Schmelings als erster deutscher Schwergewicht-Boxweltmeister seit 85 Jahren im Kölner "Express", dass er nicht im Besitz eines deutschen Passes sei.

"Ich möchte mich beim deutschen Volk entschuldigen. Ich habe mich in den letzten zwei Jahren auf die Arbeit und Aussagen meiner Anwälte verlassen, die sich um das Verfahren kümmern wollten. Dass ich jetzt einen neuen Antrag stellen muss und auch werde, versteht sich von selbst", sagte Charr. Der 33 Jahre alte Berufsboxer, der am Samstag in Oberhausen den Russen Alexander Ustinow besiegte, hatte 2015 einen Antrag auf einen deutschen Pass gestellt, der abschlägig beschieden worden sei.

Verwirrung um Pass

Der neue WBA-Boxweltmeister Charr, geboren im Libanon, vor 29 Jahren nach Deutschland geflohen und wohnhaft in Köln, hat ein Versteckspiel um die Existenz seines Passes inszeniert. "Vor zehn Jahren hat Charr unsere Boxlizenz mit einem Bleibe-Status-Dokument erhalten. Die Kopie eines deutschen Passes ist nicht in den Unterlagen", hatte am Mittag der Präsident des Bundes Deutscher Berufsboxer, Thomas Pütz, erklärt.

Zuvor hatte der im Alter von vier Jahren geflohene Charr die Existenz der fraglichen Papiere gegenüber verschiedenen Medien bestätigt. Dabei verstrickte er sich in Widersprüche. Wortgewaltig hatte der Champion mit der schillernden Vergangenheit am Dienstagabend im TV-Sender Sky Sport News HD erklärt: "Ich bin deutsch zu 1000 Prozent. Ich kam im Trubel nicht dazu, meinen Pass abzuholen." Der Pass liege im Amt.

Charr macht erstmal Urlaub

Der Kölner "Express" hatte ihn bereits zitiert, dass sein Einbürgerungsverfahren wegen eines möglichen Strafverfahrens auf Eis liege. Er werde jetzt Urlaub machen, "dann gehe ich zum Amt und hole meinen Pass. Deutschland hat einen neuen Weltmeister. Es gibt keinen Zweifel."

Charr (31 Siege/vier Niederlagen) hatte den vakanten WM-Gürtel des Verbandes WBA gegen den überforderten Ustinow einstimmig gewonnen. Der Sieg in der König-Pilsener-Arena wurde als erster deutscher WM-Erfolg im Schwergewicht seit Schmeling gefeiert. Dieser hielt den Titel von 1930 bis 1932.

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