WM-Gürtel bald weg? IBF droht Klitschko-Bezwinger Tyson Fury
Landet der IBF-Gürtel von Tyson Fury schon bald in der Mülltonne? Der Box-Verband droht dem Bezwinger von Wladimir Klitschko mit der Aberkennung seines WM-Titels. Denn er pocht darauf, dass Fury erst gegen Pflichtherausforderer Wjatscheslaw Hlaskow boxt.
Damit steckt der Weltmeister der Verbände IBF, WBA und WBO in der Zwickmühle. Vertraglich hat er Klitschko das Recht auf einen Rückkampf zusichern müssen. In den IBF-Regeln steht allerdings explizit, dass ein solcher Passus nicht erlaubt ist.
"Um es ganz klar zu sagen. Tyson Fury muss zunächst gegen Wjatscheslaw Hlaskow kämpfen. Die Pflichtverteidigung hat Vorrang vor einem Rückkampf ", sagte IBF-Präsident Lindsey Tucker dem Internet-Portal "World Boxing News".
Fury-Lager "schockiert"
Fury und Hlaskow haben nach Tuckers Worten bis 11. Dezember Zeit, sich auf einen Vertrag zu einigen. Sollte dies bis dahin nicht erfolgen, werde die IBF den Kampf versteigern.
Im Fury-Lager ist die Ankündigung der IBF sauer aufgestoßen. "Das sind schockierende Neuigkeiten", sagte Peter Fury, der Trainer und Onkel des Weltmeisters. "Ich glaube nicht, dass die IBF weiß, was sie da macht. Als wir den Vertrag mit Klitschko gemacht haben, hat er auf der Rückkampf-Klausel bestanden. Das ist gängige Praxis bei großen Titelkämpfen. Er hat die Klausel gezogen und wir können nichts machen, um die IBF zufrieden zu stellen. Tyson muss gegen Klitschko kämpfen."
Gürtel bald im Mülleimer?
Sollte der Verband auf einem Kampf Furys gegen Hlaskow bestehen, "würde dies eine öffentliche und peinliche Vorführung der IBF zur Folge haben". Auf explizite Nachfrage bestätigte Peter Fury, dass sein Neffe in diesem Fall den Gürtel in einem Mülleimer entsorgen würde.
So hatte es auch dessen Landsmann Riddick Bowe 1992 gemacht, nachdem er der Aufforderung des WBC nicht folgte, seinen Titel gegen Lennox Lewis zu verteidigen.