Beim "Finalturnier dahoam" BBL: Bayern München scheitert nach Krimi im Viertelfinale
Schluss, aus, vorbei: Die Basketballer des FC Bayern München haben keine Chance mehr auf die Meisterschaft. In einem wahren Krimi unterlagen die Münchner den MHP Riesen Ludwigsburg.
Der Traum geplatzt, das "Finalturnier dahoam" nach einer Nervenschlacht jäh beendet: Bayern München ist nach einer insgesamt enttäuschenden Vorstellung beim Geister-Turnier der Basketball Bundesliga (BBL) bereits im Viertelfinale ausgeschieden. Der Gastgeber gewann zwar das hochspannende Rückspiel gegen den Geheimfavoriten MHP Riesen Ludwigsburg mit 74:73 (45:36), verpasste vor den Augen von Ehrenpräsident Uli Hoeneß nach dem 83:87 im Hinspiel aber die Chance auf den Titel-Hattrick.
Bayern geben letztes Viertel aus der Hand
"Der Sieg war leider nicht hoch genug. Wir hatten ein gutes Spiel, wir hatten unsere Chancen, aber am Ende haben wir keine guten Entscheidungen getroffen", sagte Bayern-Coach Oliver Kostic bei MagentaSport.
- Alle Spiele des BBL Final-Turniers 2020 live bei MagentaSport
Im leeren Audi Dome gaben die Bayern das Spiel im letzten Viertel noch aus der Hand, für die Ludwigsburger überzeugte der überragende Marcos Knight als bester Werfer mit 20 Punkten. Im Halbfinale trifft die Mannschaft von Headcoach John Patrick höchstwahrscheinlich auf ratiopharm Ulm, das im ersten Duell mit den Fraport Skyliners (101:61) eine überzeugende Vorstellung ablieferte und am Freitagabend (20.30 Uhr/MagentaSport) einen 40-Punkte-Vorsprung verteidigte.
Die Bayern, die bereits in der Gruppenphase zweimal als Verlierer vom Platz gegangen waren, wurden ihrer Favoritenrolle in der heimischen Halle hingegen überhaupt nicht gerecht, scheiterten erstmals seit 2012 wieder im Viertelfinale und beenden die Saison mit einer herben Enttäuschung.
Trotz Ausscheidens: Hoeneß sieht Leistungssteigerung
Die Gastgeber legten gegen die Ludwigsburger im Vergleich zum Hinspiel ihre Schwäche am Brett ab, holten deutlich mehr Rebounds und agierten zunächst deutlich aggressiver. Während die Ludwigsburger massive Probleme aus der Distanz hatten, überzeugte die im bisherigen Turnierverlauf eher verunsicherte Mannschaft von Kostic in der ersten Hälfte mit einer verbesserten Defensivleistung.
- Alle Highlights des BBL Final-Turniers gibt es hier.
Das sah auch Hoeneß so. "Unsere Mannschaft hat im Vergleich zu den letzten Spielen eine deutliche Leistungssteigerung gezeigt", sagte Hoeneß in der Halbzeitpause bei MagentaSport: "Sie wollen unbedingt ins Halbfinale." Besonders Bayern-Spieler Paul Zipser sorgte bei seinen Mitspielern mit wuchtigen Dunks und guten Distanzwürfen mehrmals für laute Jubelschreie.
Auch Hoeneß fieberte auf den sonst leeren Rängen mit einer knallroten Mund-Nasen-Maske immer wieder enthusiastisch mit. Ludwigsburg hielt die Partie allerdings offen und ließ sich nie abhängen. Vor allem Knight hielt den Außenseiter im Spiel, am Ende des dritten Viertels herrschten ausgeglichene Verhältnisse. Im abschließenden Durchgang behielten die Ludwigsburger in einer hart umkämpften Nervenschlacht den kühleren Kopf.
Ulm souverän
Im Abendspiel dagegen ist ratiopharm Ulm Bayern-Bezwinger Ludwigsburg ins Playoff-Halbfinale gefolgt. Das Team von Trainer Jaka Lakovic gewann sein zweites Viertelfinal-Duell am Freitag mit den Fraport Skyliners aus Frankfurt 96:69 (47:48). Bester Werfer der Ulmer war Dylan Osetkowski mit 20 Punkten. Die jungen Hessen verabschiedeten sich mit einer in der ersten Halbzeit achtbaren Leistung, Yorman Polas Bartolo und Gytis Masiulis erzielten jeweils 14 Zähler. Frankfurt beendete das Turnier mit einem Sieg aus sechs Spielen.
Schon nach dem 101:61 im ersten Aufeinandertreffen war den bislang ungeschlagenen Ulmern das Weiterkommen kaum noch zu nehmen gewesen, die Ergebnisse der beiden Partien werden addiert. Das erste Halbfinale gegen Ludwigsburg steht am Sonntag (15.00 Uhr) im Münchner Audi Dome an. Ulm war zuletzt 2017 unter den besten vier Teams der Bundesliga und konnte bislang wie Ludwigsburg noch nie den Meistertitel gewinnen.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen sid und dpa