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Das passierte nach dem Stromspar-Aufruf im Südwesten


TransnetBW
Das passierte nach dem Stromspar-Aufruf im Südwesten

Von dpa
Aktualisiert am 03.01.2025Lesedauer: 2 Min.
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Für Freitagmorgen hat die App "StromGedacht" wieder einen Aufruf zum Stromsparen veröffentlicht. (Quelle: Bernd Weißbrod/dpa/dpa-bilder)
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Der Ausbau erneuerbarer Energien im Norden verursacht mitunter Stromengpässe im Süden. Daher sind Ausgleichsmaßnahmen nötig. Verbunden wird das immer wieder mit einem Appell an Verbraucher.

Wegen einer durchziehenden Front mit viel Wind im Norden hat der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW die Menschen in Baden-Württemberg am Freitagvormittag zum Stromsparen aufgerufen. 13.000 Verbraucherinnen und Verbraucher beteiligten sich, wie ein Sprecher in Stuttgart mitteilte. Zumindest können sie das bei der App "StromGedacht" so angeben. Diese wurde demnach inzwischen 300.000 Mal heruntergeladen.

Um während einer solchen Stromspar-Phase einen spürbaren Effekt im Netz durch "StromGedacht" zu messen, müssten allerdings mindestens 150 Megawatt (MW) eingespart werden, erklärte der Sprecher. Das entspräche in einer zweistündigen Phase etwa 75.000 Waschmaschinen-Gängen. "Noch haben wir dieses Ziel nicht erreicht." Aber mit einem breiteren Einsatz sogenannter Smart Meter - intelligenter Stromzähler - sowie dynamischen Stromtarifen rücke ein solches Szenario durchaus in greifbare Nähe, hieß es.

Stau im Stromnetz

Hintergrund des Stromspar-Aufrufs war ein Redispatch. Ein solcher Eingriff in die Stromerzeugung soll Engpässe vermeiden. Diese entstehen im Zuge der Energiewende häufiger, weil die erneuerbaren Energien ausgebaut werden, die Infrastruktur für den Stromtransport aber noch nachziehen muss.

Physikalisch ist es so, dass elektrischer Strom nicht gezielt durch das Leitungsnetz gelenkt werden kann, sondern - ähnlich wie Wasser - den Weg des geringsten Widerstands nimmt. Bildet sich an einer Stelle ein Engpass, weil dort beispielsweise zwar viel Strom eingespeist wird, die Leitungen aber für den Weitertransport nicht ausreichen, gibt es eine Art Stau auf den überlasteten Leitungen - und der Strom fließt über andere Wege ab.

Droht an einer bestimmten Stelle im Netz ein solcher Engpass, werden laut Bundesnetzagentur Kraftwerke auf der einen Seite des Engpasses angewiesen, ihre Einspeisung zu drosseln. Anlagen auf der anderen müssen ihre Einspeiseleistung erhöhen. "Auf diese Weise wird ein Lastfluss erzeugt, der dem Engpass entgegenwirkt."

Eingriffe in solchen Größenordnungen selten

Die Übertragungsnetzbetreiber machen das fast täglich. Selten kommt das in einer solchen Größenordnung vor, dass die Öffentlichkeit es mitbekommt.

"Wir hatten heute knapp 40 Gigawatt Windeinspeisung", teilte der Sprecher mit. Dadurch seien auch die Kuppelleitungen zum Wettbewerber Amprion stark ausgelastet gewesen. Über sie wird der Strom in den Südenwesten geleitet. Reservekraftwerke hätten 837 MW Leistung erbracht. Die angeforderte Leistung aus der Schweiz habe in der Spitze 2.350 MW entsprochen.

Auswirkungen auf Geldbeutel

Die Kosten für zugekauften Strom und zusätzlich benötigte Kraftwerke aus der Reserve werden über die Netzentgelte umgelegt. Somit kommen sie also über die Stromrechnung beim Endverbraucher an.

TransnetBW hatte über die "StromGedacht"-App gebeten, Freitag von 8.00 bis 11.00 Uhr möglichst wenig Strom zu verbrauchen, etwa durch das Auslassen von Spül- und Waschmaschinen und Laden von E-Autos oder Laptop-Akkus zu anderen Zeiten. "Durch deine Mithilfe können die hohen Kosten dieser Maßnahmen für die Allgemeinheit gesenkt und CO2-Emissionen eingespart werden", hieß es. Stromabschaltungen seien nicht zu befürchten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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