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Stein bei Nürnberg: Unbekannte betrügen Seniorin um 600.000 Euro


Falsche Polizeibeamte
Unbekannte betrügen Seniorin um 600.000 Euro

Von t-online, ads

22.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Prospekt der Polizei warnt vor falschen Beamten (Archivbild): "Die Polizei fordert niemals Bargeld oder Wertsachen!".Vergrößern des Bildes
Ein Prospekt der Polizei warnt vor falschen Beamten (Archivbild): "Die Polizei fordert niemals Bargeld oder Wertsachen!". (Quelle: regios24/imago-images-bilder)

Eine Seniorin aus Stein bei Nürnberg ist von Betrügern um mehr als eine halbe Million ihrer Ersparnisse gebracht worden. Die Unbekannten hatten sich als Polizei und Staatsanwalt ausgegeben.

Falsche Callcenter-Polizisten haben mit einer schockierenden Masche einer Seniorin 600.000 Euro gestohlen. Das teilt die Polizei Mittelfranken am Dienstag mit. Demnach hatte die Frau aus Stein bei Nürnberg den sechsstelligen Betrag in mehreren Stufen an die Betrüger gegeben: "Getrieben von der Angst um ihren Sohn, tat die Geschädigte alles, was ihr aufgetragen wurde".

Sie habe am Mittwochnachmittag vergangener Woche einen Anruf erhalten, bei dem sich ein Mann als "Herr Weber" von der Polizei ausgab und erzählte, ihr Sohn habe bei einem Unfall ein 17-jähriges Mädchen getötet.

Die unter Schock stehende Seniorin brachte daraufhin 65.000 Euro als vermeintliche Kaution nach Neumarkt, wo ein angeblicher Gerichtsdiener das Geld an ihrem Auto abholte. Doch dies war nur der Anfang: Nachdem die Betrüger erkannt hatten, dass die Frau ihnen glaubte, sei zu Hause ein neuer Anruf von "Herr Weber" gekommen.

Callcenter-Betrug in Stein bei Nürnberg: Betrüger nutzten Schock aus

Nun seien 285.000 Euro "Wiedergutmachungsgeld" für die trauernde Familie des Unfallopfers gefordert worden. Dieses sollte sie in Nürnberg abgeben, wurde jedoch auf halbem Weg nach Würzburg umgeleitet, und gab die sechsstellige Summe am späten Abend dort ab. Doch auch damit nicht genug für die Betrüger.

Wieder zu Hause erhielt sie laut Polizei noch einen weiteren Anruf, bei dem "Herr Weber" sie an "Herrn Ludwig", einen angeblichen Staatsanwalt, weiterreichte. Er forderte weitere 450.000 Euro von der Seniorin, da für Minderjährige mehr bezahlt werden müsse. Die Frau hatte jedoch nur noch 250.000 Euro übrig – was die Betrüger akzeptierten. Das Betrugsopfer sei dann durch Nürnberg gelotst worden. Die Übergabe fand kurz nach Mitternacht in Nürnberg-Langwasser statt.

Da die Täter am folgenden Tag nicht wie angekündigt nochmal anriefen, um ihr weitere Informationen zur Zukunft ihres Sohnes zu geben, versuchte sie selbst, diesen zu erreichen – wobei der Betrug aufflog: Er hatte niemals einen Unfall gehabt. Insgesamt verlor die Seniorin laut Polizei Mittelfranken 600.000 Euro an die "äußerst geschickt und seriös erscheinende" Masche der Callcenter-Betrüger.

Verwendete Quellen
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