Widerstand angekündigt Streit um Klimacamp – Aktivisten sollen Christkindlesmarkt weichen
In Nürnberg gibt es Ärger um die Klimaaktivisten, die seit mehr als einem Jahr auf dem Sebalder Platz campieren. Denn diese sollen wegen des Christkindlesmarktes weichen. Doch die denken gar nicht daran – und klagen.
Eigentlich müssten die Klimaaktivisten, die seit mehr als einem Jahr auf dem Sebalder Platz in der Nürnberger Altstadt zelten, das Camp Anfang November verlassen. Denn die Stadt benötigt laut eigener Aussage den zentralen Platz vor dem Rathaus wegen des Christkindlesmarktes – der wohl dieses Jahr wird stattfinden können – als sogenannte "Aufstellungs- und Bereitstellungsräume" für Rettungskräfte. Doch um diese Entscheidung gibt es nun Ärger.
Die Klimaaktivisten wollen nicht weichen. Sie haben Klage vor dem Verwaltungsgericht eingereicht, wie ein Sprecher der Stadt gegenüber t-online bestätigte. Gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" äußerten sich die Klimaaktivisten kämpferisch. Man wolle "alle juristischen Spielräume" ausreichen, wird ein Sprecher zitiert. Zudem könne nicht ausgeschlossen werden, dass einige Aktivisten sich nur mit einer Räumung vom Platz entfernen ließen.
Doch die Stadt hält an ihrem Plan fest, sieht keine Alternative für die notwendigen Rettungsfahrzeuge. "Der Sebalder Platz ist der einzige, der dafür in Frage kommt", so der Sprecher zu t-online.
Christkindlesmarkt in Nürnberg: Ärger vor Weihnachten droht
Drohen also unschöne Bilder von Polizisten, die angekettete Klimaaktivisten wegtragen müssen, so kurz vor Beginn des weltberühmten Christkindlesmarkts?
"Wir wollen eine gemeinsame Lösung finden", sagte der Sprecher der Stadt t-online. "Wir stehen mit den Klimacamp im Austausch, es finden intensive Gespräche statt", heißt es weiter. Außerdem wolle man den Klimaprotest nicht unterbinden, sondern ihn lediglich verlagern, heißt es im Rathaus.
"Wir haben den Aktivisten den Hallplatz für ihren Protest angeboten", sagt der Sprecher. Dieser liegt etwa einen Kilometer südlich vom Sebalder Platz in Richtung Hauptbahnhof entfern. "Auch er ist noch in der Altstadt und bietet eine ausreichend große Fläche."
Doch die Aktivisten lehnen dieses Angebot offenbar ab. Am Samstag findet eine Demonstration gegen die "Stadt und ihre Vertreibungsversuche statt", wie beim Twitter-Account des Klimacamps Nürnberg heißt. Nun müssen alle Beteiligten wohl das Urteil des Gerichts abwarten, das laut "Süddeutscher Zeitung" in zehn Tagen zu erwarten ist.
- Anfrage bei der Stadt
- Eigene Recherche
- "Süddeutsche Zeitung": Nürnberger Christkindlesmarkt droht Ärger
- "Süddeutsche Zeitung": Klimacamp soll Christkindlesmarkt weichen