An seinem Wohnhaus Gedenktafel erinnert an zweites NSU-Opfer in Nürnberg
Vor 20 Jahren hat der NSU den Nürnberger Änderungsschneider Abdurrahim Özüdoğru getötet. Nun erinnert eine Gedenktafel am Tatort an ihn.
Am 13. Juni 2001 tötete die Neonazi-Terrorgruppe NSU den 49-jährigen Abdurrahim Özüdoğru in einer Nürnberger Änderungsschneiderei. 20 Jahre später weist nun eine Gedenktafel am Tatort auf das Verbrechen hin. Bei einer Gedenkveranstaltung am Sonntag erinnerte die Stadt an den Ermordeten und an die rassistische Mordserie der Terrorzelle.
Zwischen 2000 und 2007 brachte das Trio zehn Menschen in deutschen Großstädten um, drei davon in Nürnberg. Das erste Opfer war der Nürnberger Blumenhändler Enver Şimşek, den der "Nationalsozialistische Untergrund NSU" am 9. September 2000 erschoss. Später tötete die Gruppe in Bayerns zweitgrößter Stadt auch Abdurrahim Özüdoğru und den 50-jährigen Imbissbetreiber Ismail Yaşar.
Die Gedenktafel am Tatort, dem einstigen Wohnhaus von Özüdoğru, sei ein Baustein, um in der Stadt sichtbarer an die NSU-Verbrechen zu erinnern, sagte Martina Mittenhuber vom Menschenrechtsbüro der Stadt. Im September, zum 21. Todestag von Enver Şimşek, soll die Liegnitzer Straße nach ihm benannt werden. In dieser Straße wurde er im Alter von 38 Jahren erschossen.
Der Stadtrat muss der Umbenennung nach Angaben Mittenhubers noch zustimmen. Mit dem Thema wird er sich voraussichtlich während seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause, am 21. Juli, befassen.
- Nachrichtenagentur dpa