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Nürnberg: Schädlinge zerfressen "Heilige Jungfrau"


"Heilige Jungfrau" betroffen
Wie Schädlinge die Kunstschätze in Museen zerfressen

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 03.06.2020Lesedauer: 1 Min.
Schädlinge im MuseumVergrößern des Bildes
Oliver Mack, Leiter des Instituts für Kunsttechnik und Konservierung, deutet auf die Holzwurm-Schäden an einer Skulptur. (Quelle: Daniel Karmann/dpa/Archivbild/dpa)

Kulturschätze im Museum sind ein gefundenes Fressen für Insekten. Würmer, Motten und Käfer laben sich an den Ausstellungsstücken. Dass sie eindringen, lässt sich kaum verhindern.

Schädlinge sind nicht nur im eigenen Garten ein Problem. Sie befallen auch Kunstschätze in Museen, wie etwa die Skulptur der "Heiligen Jungfrau" am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. Die handgefertigte Holzfigur aus der Zeit um 1250 hat einen Teil ihres Hauptes an den Holzwurm verloren. Und sie ist nicht das einzige Opfer.

Kunstschätze in den Museen und Archiven sind ein gefundenes Fressen für allerlei Insekten. Oftmals kommen diese Schädlinge von weit her – und können nahezu ungehindert eindringen.

So können Leihgaben die weltweite Verbreitung von Ungeziefer in Museen begünstigen. Der Schädlingsexperte Stephan Biebl hat beobachtet, dass diese mittlerweile alle Probleme mit den gleichen Schädlingen haben. "Über Leihgaben wandern diese von Museum zu Museum." Dabei sitzt das Ungeziefer nicht unbedingt in der Kunst, sondern in den Transportkisten und den Verpackungen. "So verschleppt man die Schädlinge weltweit", sagt Biebl.

Gerade sei ein chinesischer Splintholzkäfer in einem deutschen Baumarkt aufgetaucht, sagt Biebl. Als nächstes erobere dieser vielleicht die Museen wie zuvor schon das Papierfischchen, das inzwischen ein echtes Problem sei.

"Seit zwei, drei Jahren wird es immer mehr." Papierfischchen sind etwas größer als Silberfischchen – und sie haben einen enormen Appetit auf Papier und Karton. Biebl hat schon erlebt, dass die Insekten in kurzer Zeit Leinwände zerlöchert und historische Musiknoten komplett zerstört haben.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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