Corona in Nürnberg Experte: Intensivstationen sind am Limit

Die Intensivstationen in Bayern sind brechend voll. Für neue Patienten muss oft lange ein freies Bett gesucht werden – Zeit, die über Leben und Tod bestimmen kann. Ein Intensivmediziner schlägt Alarm.
Wegen der rasant steigenden Infektionszahlen sind die Intensivstationen in Bayern massiv überlastet – auch in Nürnberg. "Wir sind sicherlich nicht in einer Triage-Situation, sodass wir uns entscheiden müssten, wen wir noch behandeln und wen nicht", sagte der Nürnberger Intensivmediziner Stefan John, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin.
Es müssten aber viele Patientinnen und Patienten verlegt werden und könnten mitunter nicht so schnell behandelt werden wie sonst üblich. Notärzte müssten oft lange telefonieren und weite Strecken fahren, um einen Platz auf einer Intensivstation zu finden. Bei einem Herzinfarkt zum Beispiel könne eine solche Zeitverzögerung dann jedoch Leben kosten.
Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in Nürnberg am Donnerstag bei 358,3. Aktuell müssen 119 Patienten stationär behandelt werden, 22 davon auf der Intensivstation.
- Nachrichtenagentur dpa
- Stadt Nürnberg: Informationen zum Coronavirus