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Söder: Öffentliches Leben vor Weihnachten herunterfahren


Nürnberg
Söder: Öffentliches Leben vor Weihnachten herunterfahren

Von dpa
11.12.2020Lesedauer: 3 Min.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU)Vergrößern des Bildes
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) spricht bei seinem Besuch eines Impfzentrums. (Quelle: Daniel Karmann/dpa-POOL/dpa/dpa)
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Angesichts fast ungebremst steigender Corona-Zahlen verdichten sich die Anzeichen für einen baldigen Lockdown - zumindest in Teilen Deutschlands. Gemeinsam mit Ländern wie Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und anderen trat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag vehement für ein möglichst schnelles Herunterfahren des öffentlichen Lebens noch vor Weihnachten ein. "Wir spüren, es läuft uns davon, es zerrinnt uns zwischen den Fingern", mahnte Söder am Freitag bei der Vorstellung eines neuen Impfzentrums in Nürnberg. "Wir können nicht erst nach Weihnachten anfangen", sagte Söder. "Warum warten, wenn wir wissen, dass es notwendig ist?"

Bereits am Freitag verschärfte Bayern die Regelungen weiter und verhängte ein Alkoholverbot für den gesamten öffentlichen Raum. Das geht aus einer Änderung der neuen Corona-Verordnung hervor, die am Freitag wirksam wurde. "Der Konsum von Alkohol im öffentlichen Raum wird untersagt", heißt es in dem Regelwerk nun.

Seit Tagen gelten in Bayern bereits Ausgangsbeschränkungen, vor allem in den Abend- und Nachtstunden zwischen 21.00 Uhr und 5.00 Uhr, besonders dort, wo die Zahl der Infektionen sehr hoch ist.

Im besonders betroffenen ostbayerischen Landkreis Regen, wo die Sieben-Tagen-Inzidenz bei fast 600 liegt, sollen Geschäfte und Kitas geschlossen werden. Ob das schon am Samstag eintreten wird oder erst am Montag, sollte am Freitagabend kurzfristig geklärt werden.

Das Nürnberger Klinikum, das größte kommunale Krankenhaus in Deutschland, rief am Freitag den Alarmfall aus. Damit würden nur noch dringliche Fälle aufgenommen. "Unser Krankenhaus ist voll", hatte Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) zuvor erklärt. Sein Kollege Thomas Jung (SPD) aus der Nachbarstadt Fürth forderte die Bürger auf, sich zum freiwilligen Dienst in den Krankenhäusern zu melden.

Söder machte deutlich, dass er bereit sei, mit anderen Ländern wie Baden-Württemberg einen Lockdown zu beschließen, wenn es auf Bundesebene keine Einigung geben würde. Ähnlich hatte sich auch Baden-Württembergs Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) geäußert. Allerdings soll Baden-Württemberg erst nach Weihnachten in den Lockdown gehen.

Die Ministerpräsidenten der Länder wollen am Wochenende noch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zusammenkommen, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Möglich erscheint auch wieder ein noch früherer Beginn der Weihnachtsferien - bisher steht der 18. Dezember als letzter Schultag. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) kündigte am Freitag an, von kommenden Montag (14. Dezember) an die Schulpflicht auszusetzen und den Schulbesuch für die 1. bis 7. Jahrgangsstufe freiwillig zu machen.

"Wir müssen handeln und zwar so schnell wie möglich, sagte der CSU-Chef am Freitag bei einem Termin mit Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Nürnberg. Die Infektionszahlen drohten außer Kontrolle zu geraten. Bund und Länder müssten nun überlegen, auch Geschäfte früher zu schließen. "Ein Tag weniger verschlechtert nicht die Lebensqualität, er kann aber helfen."

Die Leopoldina als wissenschaftliches Beratungsgremium der Bundesregierung hatte am Dienstag gefordert, die Feiertage und den Jahreswechsel für einen harten Lockdown zu nutzen. Vom 24. Dezember bis mindestens zum 10. Januar 2021 sollte demnach in ganz Deutschland das öffentliche Leben weitgehend ruhen und auch Geschäfte - außer für den täglichen Bedarf - sollten schließen.

Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen in Deutschland innerhalb eines Tages erreichte mit 29 875 einen Höchststand, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitag hervorgeht. In Bayern hatte es von Donnerstag auf Freitag erneut wieder fast 5000 Neuinfektionen gegeben. Die Zahl der Menschen, die mit oder an dem Virus gestorben, wurde binnen 24 Stunden bayernweit mit 87 angegeben. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner stieg bayernweit nochmals an und erreichte am Freitag 191.

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