Bei Koalitionsverhandlungen beschlossen NSU-Dokumentationszentrum soll nach Nürnberg kommen

Die Koalitionäre in Berlin sich einig. Der Koalitionsvertrag hält auch für Nürnberg eine Überraschung parat – die Stadt freut sich darüber.
Nürnberg soll ein NSU-Dokumentationszentrum bekommen. Hintergrund ist offenbar der am Mittwoch geschlossene Koalitionsvertrag der künftigen Bundesregierung von CDU/CSU und SPD. Die Stadt spricht in einer Mitteilung von einer "großen Überraschung", die sie mit Freude aufnehme.
Unter dem Punkt "Demokratische Resilienz" kündigen die Parteien demnach an, rechtsextreme Strukturen in der Gesellschaft "systematisch und mit aller Entschlossenheit" bekämpfen zu wollen. Ein Teil dazu soll offenbar ein neues NSU-Dokumentationszentrum in der Frankenmetropole beitragen.
Viele Fragen bleiben offen
Noch steht nicht fest, wie genau das geplante Zentrum aussehen soll. Offene Fragen betreffen sowohl den Umfang und die Aufgaben als auch die konkrete Ausgestaltung. Erst wenn diese rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen geklärt seien, könne Nürnberg weitere Schritte in Richtung Standortfindung und Kooperation unternehmen, heißt es in der Mitteilung der Stadt.
Mitglieder des sogenannten "Nationalsozialistischen Untergrunds" hatten zwischen 2000 und 2007 zehn Menschen in verschiedenen deutschen Städten ermordet. Zwei der Morde fanden in Nürnberg statt.
Oberbürgermeister Marcus König (CSU) sagte nach den neusten Nachrichten aus Berlin: "Ich bin überzeugt, dass die Standortwahl auch bei den betroffenen Familien auf Zustimmung stoßen wird." Nürnbergs Kulturbürgermeisterin Julia Lehner (CSU) sprach von einem "großen Schritt in der Aufarbeitung der Geschichte des NSU". Sie hat den Teil Kultur und Medien des Koalitionsvertrags in Berlin mitverhandelt.
- Pressemitteilung der Stadt Nürnberg vom 9. April 2025