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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Das sollten Reisende wissen Kein Streik am Airport – wieso Flüge trotzdem ausfallen

Viele Flughäfen in Deutschland stehen still. Auch wenn Nürnberg nicht direkt vom Streik betroffen ist, gibt es Streichungen. Dies gilt es jetzt zu beachten.
Wer aktuell in Deutschland auf Reisen will, der dürfte sie kritisch im Blick behalten: die Anzeigetafel am Flughafen. Immerhin in Nürnberg sorgt sie wohl bei den meisten Urlaubern für Aufatmen. Während die meisten Flughäfen in Deutschland bestreikt werden, läuft in Franken der Flugverkehr ohne böse Überraschungen ab. Bislang.
Die Boeing aus Palma de Mallorca ist am Montagmorgen überpünktlich gelandet, genauso wie die Maschine aus Amsterdam. Rot prangt es dagegen auf der digitalen Anzeigetafel bei den innerdeutschen Flügen. So sollte 7.25 Uhr ein Jet von der Lufthansa aus Frankfurt landen. Die Anzeigetafel besagt: annulliert. Genau wie der Airbus, der eigentlich 6.25 Uhr gen Frankfurt starten sollte. Aus der Pressestelle des Albrecht-Dürer-Airports ist von insgesamt sechs gestrichenen Frankfurt-Flügen die Rede.
Auch der Airbus aus beziehungsweise nach Hamburg wird weder ankommen noch abfliegen, heißt es auf der Webseite. Dies dürfte vor allem Geschäftsreisende treffen, von denen die meisten aber wohl auf die Streichung vorbereitet waren. Die Fluggäste seien frühzeitig über Webseite und Social Media informiert worden, heißt es dazu auf t-online-Nachfrage.
"Entwicklungen jederzeit änderbar"
Pressesprecher Jan-Peter Beinßen verweist darauf, dass diese Entwicklungen "noch jederzeit änderbar und immer abhängig von den jeweiligen Airlines" sind. "Die Entwicklung heute ist dynamisch." Deshalb sollten Reisende stets den Flugstatus ihrer Reise im Blick behalten. Zur digitalen Anzeigetafel geht’s hier entlang. Außerdem werden wenige Ausweich-Flüge von anderen Flughäfen wie beispielsweise München erwartet, wo rund 80 Prozent des Flugverkehrs stillsteht.
Die Gewerkschaft Verdi hat zu 24 Stunden dauernden Warnstreiks an 13 deutschen Flughäfen aufgerufen. Betroffen sind mehr als 50.000 Reisende.
Wirtschaftlicher Schaden?
Bis auf Frankfurt und Hamburg bietet der Albrecht-Dürer-Airport keine Verbindungen innerhalb Deutschlands an, die Verantwortlichen setzen vielmehr auf ausländische Urlaubsziele. Wohl deshalb bleibt er von der Streikwelle verschont. Welche Flughäfen bestreikt werden, sei Entscheidung der Gewerkschaft, erklärt Beinßen. Entsteht dem Airport Nürnberg durch die ausfallenden Flüge ein wirtschaftlicher Schaden? Davon könne man nicht sprechen, erklärt Beinßen.
Seit Mitternacht bis 23.59 Uhr am Montag sind die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes und der Bodenverkehrsdienste an folgenden Flughäfen zum Warnstreik aufgerufen: München, Stuttgart, Frankfurt, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg, Berlin-Brandenburg und Leipzig-Halle. Außerdem ruft Verdi in einem anderen Tarifkonflikt zeitgleich dazu auch das Luftsicherheitspersonal zum Warnstreik auf. Der Flugverkehr ist damit in weiten Teilen des Landes zum Erliegen gekommen. Nach einer ersten Schätzung des Flughafenverbands ADV fallen voraussichtlich mehr als 3.400 Flüge aus, über 500.000 Passagiere können ihre Reisen gar nicht antreten oder zumindest nicht wie geplant.
- Anfrage bei Pressestelle Albrecht-Dürer-Airport
- Webseite des Albrecht-Dürer-Airport
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa