Insgesamt 18 Fälle an einem Tag Fürth: Betrüger erbeuten 140.000 Euro von Seniorin
Zu einer Betrugsreihe ist es am Donnerstag im Raum Nürnberg gekommen. 18-mal versuchten es Kriminelle bei potenziellen Opfern – in drei Fällen hatten sie Erfolg.
Mit einer fiesen Masche haben Betrüger am Donnerstag insgesamt drei Menschen aus dem Kreis Nürnberg/Fürth abgezockt – darunter auch eine Seniorin. Die Frau erhielt am Vormittag in der Fürther Südstadt einen Telefonanruf. Am anderen Ende der Leitung: ein angeblicher Polizist.
Der Mann gab im Verlauf des Gesprächs vor, die Tochter der betagten Dame habe einen Verkehrsunfall gehabt. Da diese schuld an dem Unfall sei, müsse die Frau nun eine Kaution für ihre Freilassung bezahlen. Die Seniorin glaubte dem Anrufer und ließ sich schließlich davon überzeugen, Gegenstände im Wert einer sechsstelligen Summe an einen unbekannten Geldabholer zu übergeben. Laut Beschreibung der Frau handelte es sich bei diesem um einen etwa 1,70 Meter großen Mann, Mitte zwanzig, schlank und mit heller Jacke bekleidet.
Fürth: Abzocker versuchten es 18-mal
Zu einem ähnlichen Fall ist es am selben Tag in Roßtal (Landkreis Fürth) gekommen. Hier wurden am Donnerstagabend im Bereich des S-Bahnhofs Roßtal-Wegbrücke 28.000 Euro Bargeld an eine weibliche Person übergeben. Sie war etwa 1,60 Meter groß, kräftig und hatte hellblonde Haare. Doch damit nicht genug: Eine weitere Abzocke passierte, ebenfalls am Donnerstag, einige Kilometer weiter in Weißenburg (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen). In diesem Fall erfolgte eine Geldübergabe von 12.000 Euro Bargeld im Bereich des Amtsgerichts in Weißenburg.
Insgesamt kam es an diesem Tag noch zu 18 weiteren gemeldeten Versuchen, bei denen die Betroffenen den Betrug jedoch glücklicherweise erkannten. Sämtliche Ermittlungen führt nun das zuständige Fachkommissariat der Kriminalpolizei Nürnberg.
Achtung vor Betrügern! Wie Sie sich schützen können
Die Nürnberger Kripo warnt einmal mehr vor Betrugsmaschen und bittet darum, folgende Warnhinweise unbedingt zu beachten und an ältere Angehörige oder Nachbarn weiterzutragen:
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen, sondern legen Sie sofort auf.
- Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten oder über Ihre Vermögensverhältnisse ausfragen.
- Die Polizei wird niemals telefonisch die Herausgabe von Bargeld oder Wertgegenständen fordern.
- Gehen Sie nicht auf Telefonate ein, die Sie ungewollt erhalten.
- Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
- Wenn Sie der Anrufer auffordert, die 110 zu wählen, um die Richtigkeit des Anrufers zu verifizieren, dann beenden Sie das Gespräch, legen den Hörer auf und rufen dann eigenständig bei der Polizei an.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Schmuck an unbekannte Personen.
- Nutzen Sie die Möglichkeiten Ihrer Telefonanlage oder Ihres Telefonanbieters zum Sperren unliebsamer Anrufe (zum Beispiel zur Verhinderung von Telefonaten aus dem Ausland).
- Wenn Ihre Telefonnummer nicht in öffentlichen Verzeichnissen stehen soll (zum Beispiel dem Telefonbuch), dann lassen Sie die Nummer dort löschen.
- Melden Sie verdächtige Anrufe umgehend der Polizei. Scheuen Sie sich nicht davor, den Polizeinotruf unter der 110 zu wählen, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt.
- presseportal.de: Mitteilung des Polizeipräsidiums Mittelfranken, 18. Oktober 2024