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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Lebensgefährlich!" Polizei Nürnberg warnt vor Lachgas-Missbrauch
Der Trend des Lachgas-Konsums wird auch unter Jugendlichen in Bayern beliebter. Die Beamten der Polizei Nürnberg mahnen zur Vorsicht.
Frei verkäuflich und vermeintlich harmlos: Lachgas erfreut sich auch bei Nürnberger Jugendlichen immer größerer Beliebtheit. Konsumiert wird meist über Luftballons, die im Vorfeld mit Lachgas befüllt wurden. Die Kapseln sind in Bayern trotz immer lauter werdender Diskussionen nach wie vor frei verkäuflich. Und das, obwohl der spaßige "Party-Gag" durchaus auch schiefgehen kann.
Was passiert beim Konsum von Lach-Gas?
Lachgas wird eigentlich in der Medizin oder Technik verwendet. Wird der Stoff konsumiert, wird der Körper in einen kurzen, aber intensiven Rauschzustand versetzt. Viele Konsumenten berichten über ein Kribbeln und verstärkte Sinneseindrücke. Die Wirkung hält etwa 30 Sekunden bis maximal einige Minuten an.
"Der Konsum von Lachgas gilt bei vielen Betroffenen als unbedenklich, weshalb die Konsumenten nicht nur zur Verharmlosung potenzieller Gefahren neigen, sondern sich auch leichtfertig an den Erstkonsum wagen", bestätigt die Polizei Nürnberg auf Anfrage von t-online.
So äußert sich der Lachgas-Trend in Nürnberg
Insgesamt sei die Bedrohung durch den missbräuchlichen Konsum von Lachgas bislang überschaubar: "Eine Recherche seitens des PP Mittelfranken ergab für ganz Mittelfranken seit dem Jahr 2018 insgesamt 12 Vorgänge." Laut Polizei würden sich diese hauptsächlich auf Betäubungsmittelverstöße und Verkehrsunfälle beziehen. Für die Region Nürnberg seien nur Einzelfälle bekannt.
Und trotzdem sollte der Konsum keinesfalls als harmloser Kinderscherz abgetan werden – im Gegenteil. "Bei Lachgas gilt, was auf alle psychoaktiven Stoffe zutrifft: Missbrauch oder eine unsachgemäße, fehlerhafte Anwendung sind gesundheits- und lebensgefährlich", warnt die Polizei Mittelfranken eindringlich.
- Presseanfrage bei der Polizei Mittelfranken, 22. Mai 2024
- Recherche der Redaktion