Arbeiten beginnen Ehemaliges Gelände aus NS-Zeit wird zum Lernort
Das marode Zeppelinfeld in Nürnberg, Schauplatz von NS-Parteitagen, wird saniert. Es entsteht ein Ort der Aufklärung und Erinnerung.
Die Bauarbeiten an der maroden Haupttribüne auf dem ehemaligen NS-Reichsparteitagsgelände sollen im kommenden Mai beginnen. Das teilt die Stadt Nürnberg am Montag mit. Zu den ersten Schritten des Renovierungsprozesses gehört die Entfernung von Schadstoffen und das Auffüllen alter Schächte. Darüber hinaus ist geplant, das Zeppelinfeld zu sanieren, auf dem jährlich Wehrmacht und Reichsarbeitsdienst vor Tausenden von Zuschauern marschierten.
Das Gelände spielte eine zentrale Rolle bei den propagandistischen Parteitagen der Nationalsozialisten zwischen 1933 und 1938. Zeppelinfeld und Zeppelintribüne sind die einzigen, heute noch größtenteils erhaltenen Bauten, auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände, die während der NS-Zeit geplant, errichtet und auch genutzt wurden. Die Pläne zur Sanierung des Geländes betreffen auch den ehemaligen Bahnhof Dutzendteich, der von den Nazis genutzt wurde. Stadt, Bund und Freistaat investieren insgesamt 85,1 Millionen Euro.
Künftig ein Lern- und Begegnugsort
Die Stadt plant künftig einen Lern- und Begegnungsort zu schaffen, an dem Besucher sich über die Geschichte des Geländes informieren können. Im Inneren der Tribüne ist zudem eine Ausstellung geplant. Nach Angaben der Stadt kommen jedes Jahr mehrere Hunderttausend Besucher aus aller Welt auf das frühere Reichsparteitagsgelände, um sich über die NS-Vergangenheit zu informieren.
Die Stadt hat versichert, dass die geplanten Bauarbeiten das Musikfestival Rock im Park und das Motorsportrennen am Norisring in diesem Jahr nicht beeinträchtigen werden. Erst ab dem Jahr 2025 rechnet man mit möglichen Einschränkungen.
- Mitteilung der Stadt Nürnberg vom 22.4.2024