Aktivisten fordern Absage Proteste gegen Konzert von Till Lindemann in Bamberg
Im Rahmen seiner Solo-Tour kommt Till Lindemann nach Bamberg. Vor seinem Auftritt kommt es zu Protesten. Aktivisten fordern eine Absage des Konzerts.
Etliche Menschen haben am Dienstagabend vor der Brose-Arena in Bamberg gegen den Solo-Auftritt von Till Lindemann demonstriert. Zuvor hatte das Aktionsbündnis "Keine Bühne Bamberg", die Stadt dazu aufgefordert, das Konzert des 60-Jährigen zu verbieten und keine städtische Infrastruktur dafür zur Verfügung zu stellen. Das Bündnis setzt sich aus feministisch ausgerichteten Gruppen aus Bamberg, Nürnberg, Würzburg und Coburg zusammen.
Die Teilnehmer präsentierten Plakate und Schilder mit Aufschriften wie "Glaubt Opfern sexualisierter Gewalt" oder "Keine Show für Täter", wie Bilder eines Reporters vor Ort zeigen. Gegen den Frontmann der Band Rammstein hatten im Sommer dieses Jahres mehrere Frauen schwere Anschuldigungen erhoben. Dabei ging es unter anderem um Machtmissbrauch, um sie sexuell gefügig zu machen.
Die Berliner Staatsanwaltschaft hatte das Ermittlungsverfahren gegen Lindemann schließlich am 29. August eingestellt. Es konnten keine Belege für ein strafbares Verhalten gefunden werden.
Absage des Konzerts überhaupt nicht möglich
Die Tour des Sängers hatte am vergangenen Mittwoch in Leipzig begonnen. Neben Auftritten in Deutschland stehen auch Konzerte in Tschechien, Polen, der Slowakei, Litauen, Lettland, Estland, Finnland, Schweden, Belgien, England, den Niederlanden, Frankreich und Mexiko auf dem Programm. Die brose Arena war am Dienstagabend mit über 7.000 Besuchern ausverkauft.
Dass eine Absage des Konzerts in Bamberg überhaupt nicht machbar sei, hatte Axel Ballreich, Geschäftsführer des Concertbüros Franken, bereits im Vorfeld klargestellt. Als Veranstalter habe man sich an Verträge zu halten und keinerlei juristische Handhabe, sagte er dem "Bayerischen Rundfunk".
- Reporter vor Ort
- br.de: "Till Lindemann in Bamberg: Aktivisten treffen auf Tausende Fans"
- Eigene Recherchen