Alle zwei Jahre wird gewählt Neues Christkind für Nürnberg: So können Sie mitentscheiden
Alle zwei Jahre wird in Nürnberg ein neues Christkind gewählt. Wer sich um das Amt bewerben kann, ist genau geregelt. Welche Kandidatinnen schaffen es in die Endrunde?
Goldene Lockenperücke und engelsgleiches Gewand – das Nürnberger Christkind sieht immer gleich aus, doch alle zwei Jahre steckt ein anderes Mädchen im Kostüm. Eine erste Vorauswahl von zwölf Bewerberinnen ist getroffen. Seit Samstag können nun die Bürger abstimmen, welche sechs davon eine Runde weiterkommen. Am 30. Oktober wird eine Jury entscheiden, wer das neue Christkind wird.
Mehr als 150 Auftritte für das Christkind – pro Jahr
Bewerben durften sich Nürnbergerinnen zwischen 16 und 19 Jahren, die mindestens 1,60 Meter groß sind. Seit 1969 ist das Voraussetzung. Schwindelfrei, wetterfest und belastbar – auch das gehört zur Jobbeschreibung. Denn das Christkind eröffnet jedes Jahr den weltberühmten Nürnberger Christkindlesmarkt von der Empore der Frauenkirche – hoch über den Köpfen Tausender Menschen. Während der Adventszeit hat es außerdem einen Termin nach dem anderen im Kalender, viele davon draußen.
Mehr als 150 Auftritte werde das Christkind heuer absolvieren, sagte Christkind-Betreuerin Susanne Randel. Neben Rundgängen über dem Christkindlesmarkt besuche es zum Beispiel Altenheime, Kindergärten oder Behinderteneinrichtungen.
So können Sie abstimmten
Grundsätzlich können sich alle jungen Nürnbergerinnen um das "himmlische Ehrenamt" bewerben und Christkind werden. Die Jury aus Vertretern der Stadt und der Medien haben die Bewerbungen bereits sortiert und zwölf Kandidatinnen ausgewählt, die sie für geeignet halten. Noch bis 23. Oktober dürfen die Bürger für Ihre Favoritin unter den zwölf Bewerberinnen stimmen.
Die Wahl funktioniert vollkommen unkompliziert auf der Internetseite des Christkindlesmarkt. Dort können Sie sich zunächst durch die Fotos und die Steckbriefe der Kandidatinnen klicken, ehe Sie am Ende der Bildergalerie Ihre Stimme abgeben können. Die Bildergalerie finden Sie hier. Die sechs Kandidatinnen mit den meisten Stimmen müssen dann am 30. Oktober vor die Jury treten. Die trifft dann die finale Auswahl.
Darum kann kein Junge Nürnberger Christkind werden
Doch darf eigentlich auch ein Junge im Kostüm stecken? Die Stadt sagt, nein, und begründet dies mit historischen Bezügen. "Schon seit dem 16. Jahrhundert tritt – gemeinsam mit Maria, Josef, dem Jesuskind und anderen Weihnachtsfiguren – eine von einem Mädchen dargestellte Christkindfigur mit weißem Kleid und goldener Krone bei Umzügen in Erscheinung", teilte eine Sprecherin mit. Dieses Bild habe sich im Lauf der Jahrhunderte verfestigt.
Deshalb komme ein Junge trotz Perücke und Gewand als Christkind-Darsteller nicht in Betracht. "Wir haben keinen Zweifel daran, dass die Grundbotschaft unseres Christkinds durch Menschen jeden Geschlechts vermittelt werden könnte, wollen an dieser Stelle aber der genannten Historie Rechnung tragen und auch unserer Tradition treu bleiben: Unser Christkind ist eine weibliche Figur."
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- christkindlesmarkt.de: "Stimmen sie jetzt ab: wer wird Nürnbergs neues Christkind 2023/2024?"