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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Rückschlag für bayerische Brauerei Wieso Oettinger in einigen Kaufland-Filialen verschwindet
Das Billigbier Oettinger ist im Westen aus den Kaufland-Regalen verschwunden. Im Stammland Bayern wurde schon vergangenes Jahr teilweise aussortiert.
Nachdem Kaufland in Nordrhein-Westfalen die Biere von Oettinger aussortiert hat, sollen sie in Bayern weiter erhalten bleiben. Das teilt Peter Böck, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing der Brauerei aus Bayerisch-Schwaben, auf Nachfrage von t-online mit.
Erst zu Beginn des Jahres hatte Oettinger bekanntgegeben, die Preise erhöhen zu müssen. Aus dem zumindest vorläufigen Ende der Zusammenarbeit zwischen Oettinger und Kaufland in Nordrhein-Westfalen ergebe sich für die Brauerei nun "auch eine positive Entwicklung".
Bei anderen Supermarktkonzernen wie Edeka, Rewe oder Dohle sei das Bier auch im Westen weiter erhältlich, bemerkt Oettinger. Die Kunden hätten sich schnell umorientiert. "Der Oettinger-Fan weiß, wo er Oettinger findet", heißt es in der Stellungnahme von Böck.
Was sich bei Oettinger in Bayern geändert hat
Auch in Bayern habe man indes bereits im vergangenen Jahr einige der "zu wenig gefragten Randsorten" aussortiert. Außerhalb der Region Nordrhein-Westfalen bleibe jedoch aktuell "alles wie gehabt".
Was genau dahinter steckt, dass Kaufland Oettinger teils "ausgelistet" hat, wie es in der Fachsprache heißt, dazu möchten sich weder Brauerei noch Händler äußern, heißt es sowohl in der Stellungnahme an t-online als auch in anderen Presseberichten. Beendet hatten die Kaufland-Standorte und Oettinger ihre Zusammenarbeit demnach bereits vor zwei Monaten, am Donnerstag hatten mehrere Medien erstmals darüber berichtet.
Bier in Bayern wird teurer, auch Oettinger
Dem Vernehmen nach könnte der Umstand, dass Oettinger im Laufe des vergangenen Jahres teurer werden musste, zum Aus in Nordrhein-Westfalen geführt haben. Ersetzt werden die Biere dort von der Marke Paderborner. Oettinger wie auch Paderborner zählen zu den günstigsten Biermarken, ein Liter kostet häufig deutlich unter einem Euro.
Mit gestiegenen Bierpreisen ist Kaufland indes nicht alleine. Seit Monaten beklagen Brauer gestiegene Rohstoffkosten und die Inflation, in Bayern wurden Brauereien gar kürzlich bestreikt, Angestellte forderten mehr Lohn. Ein Gasthaus am Münchner Viktualienmarkt verlangt inzwischen gar über sechs Euro für eine Halbe Bier.
Auch wenn Preise in der Gastronomie und Supermarkt nicht zu vergleichen sind, zeigt der Fall den Preiskampf der Brauereien. Für sechs Euro gibt es von Oettinger im Angebot allerdings teils sogar noch einen ganzen Kasten Bier.
- Anfrage an Oettinger Brauerei
- Der Westen: "Kaufland in NRW schmeißt Bier raus – Das suchen Kunden künftig vergeblich im Regal"