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Nürnberg: Traditionsmetzgerei muss schließen – emotionales Video


Geschäft muss nach 124 Jahren schließen
Nürnberger Metzger: "Meine Firma hat zwei Weltkriege überstanden"

Von t-online, lka

Aktualisiert am 16.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Jürgen Krön in seinem Betrieb: Der Metzger muss schweren Herzens sein Traditionsgeschäft schließen.Vergrößern des Bildes
Jürgen Krön in seinem Betrieb: Der Metzger muss schweren Herzens sein Traditionsgeschäft schließen.

In Nürnberg muss eine Metzgerei im jahrhundertealten Familienbetrieb schließen, auch aufgrund der unbezahlbaren Preise. Der Inhaber wird emotional.

Das 125-jährige Jubiläum wird sie nicht mehr erleben: Nur noch wenige Tage, dann macht die Traditionsmetzgerei Krön in Nürnberg dicht. Der Grund: Die stark steigenden Energie- und Lebensmittelpreise zwingen den Familienbetrieb in die Knie. Schon die Corona-Zeit sei für den Familienbetrieb hart gewesen, die Aufträge seien zurückgegangen. Ende September gehen nun die letzten Würste über den Tresen.

"Da fließt schon die eine oder andere Träne", berichtet Inhaber Jürgen Krön in den "Nürnberger Nachrichten" von Reaktionen der Kunden im Laden. Die Entscheidung sei für ihn und seine Familie hart gewesen, aber er habe keine andere Wahl gehabt. "Wir würden jetzt definitiv in die Verlustzone rutschen", so der 42-Jährige.

Nürnberger Metzger: "Meine Firma hat zwei Weltkriege überstanden"

In einem Facebook-Video hat er sich mit der emotionalen Rede zum Aus der Metzgerei geäußert. "Meine Firma hat zwei Weltkriege überstanden. Aber nun sind wir gezwungen, die Produktion einzustellen", beginnt Krön mit ernster Miene das Video. "Es können sich leider viele Kunden meine Produkte nicht mehr leisten – oder wollen sie sich nicht leisten, weil sie sparen müssen." Der Produktionsstopp hat nicht die Insolvenz zur Folge – damit habe Herr Habeck recht, so Krön weiter. "Allerdings werde ich den Betrieb nach dem Stopp nicht wiederaufnehmen können, denn meine Mitarbeiter haben zum Glück neue Arbeitsplätze gefunden."

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Auch er müsse wieder Geld verdienen. "Ich kann mich nicht ein halbes Jahr ausruhen und dann einfach weitermachen. Ich brauche in dieser Zeit einen Verdienst." Die enormen Energie- und Lebensmittelpreise können nicht mehr abgefangen werden. "Rindfleisch, Speiseöl oder Gewürze – die Ausgaben dafür haben sich stark erhöht", berichtet Krön den "Nürnberger Nachrichten". Und die Kundschaft sei sehr preissensibel. Trotz Stammkundschaft kommen immer weniger. "Mir sind 30 Prozent der Kundschaft weggebrochen."

Krön bringt seine Not mit einem Vergleich auf den Punkt: "Es ist, wie Herr Habeck gesagt hat: Ein Produktionsstopp ist nicht zwingend die Insolvenz. Aber es ist wie mit Atmen: Wenn ich aufhöre zu atmen, werde ich sterben", so Krön in dem Video.

Deshalb wünsche er allen Betrieben für die kommende Zeit einen langen Atem. Dann äußert er einen dringenden Wunsch an die Politik: "Und von unserer Regierung wünsche ich mir, die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernstzunehmen."

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