A9 war stundenlang gesperrt Lkw kracht in herrenlosen Anhänger – Fahrer wird begraben
Tragischer Lkw-Unfall auf der A9: In der Nacht verliert ein Fahrer offenbar seinen Anhänger – als er die Unfallstelle absichern will, prallt ein weiterer Lkw darauf und begräbt ihn unter sich. Die Autobahn war bis in den Mittwochmittag gesperrt.
Nach einem schweren Unfall mit zwei Lkw im Nürnberger Land war die A9 in Richtung Berlin viele Stunden lang gesperrt. Nach ersten Informationen war in der Nacht ein Lastwagen in einen liegengebliebenen Anhänger eines weiteren Lkw gekracht. Drei Personen wurden schwer verletzt.
Wie ein Polizeisprecher vor Ort berichtete, sei die Polizei gegen 1.10 Uhr zu dem Unfall zwischen den Anschlussstellen Schnaittach und Hormersdorf gerufen worden. Ersten Erkenntnissen zufolge habe offenbar ein Lkw seinen Anhänger während der Fahrt verloren – dieser sei daraufhin teils auf dem Pannenstreifen, teils auf der rechten Fahrspur zum Stehen gekommen.
Lkw-Unfall bei Schnaittach: Fahrer wird unter seinem Anhänger begraben
Der 43-jährige Fahrer eines nachfolgenden Lkw sei wenig später dann in den Anhänger gefahren – offenbar mit voller Wucht. Nach Angaben des Sprechers habe der Lastwagen den Anhänger über eine Distanz von über 100 Metern vor sich hergeschoben.
Tragisch: Der 22-jährige Fahrer des liegengebliebenen Lasters war offenbar gerade dabei, die Unfallstelle abzusichern, und wurde unter dem Anhänger begraben. Er kam mit schwersten Verletzungen in eine Klinik. Angaben des Polizeisprechers zufolge müsse man davon ausgehen, dass er unter Umständen querschnittsgelähmt sein wird. Er wurde von der Hüfte abwärts unter dem Anhänger eingeklemmt, heißt es in einem Bericht der zuständigen Verkehrspolizeiinspektion Feucht.
Die beiden Insassen des anderen Lkw wurden ebenfalls schwer verletzt. Der Fahrer habe sich noch aus dem Fahrzeug befreien können, sein 60-jähriger Beifahrer befand sich offenbar in der Koje und musste von der Feuerwehr aus dem Führerhaus befreit werden.
Die Feuerwehren aus Schnaittach, Lauf an der Pegnitz, Neunkirchen, Hormersdorf und Röthenbach an der Pegnitz waren dafür vor Ort.
A9 bei Nürnberg: Sperrung bis zum Mittwochmittag
Der stehengebliebene Lastwagen hatte 12 Tonnen Gefahrgut, Flaschen mit Motoröl, geladen. Das Öl verteilte sich über die gesamte Fahrbahn, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken erklärte. Die Räumungs- und Reinigungsarbeiten seien daher sehr aufwändig.
Die A9 in Richtung Berlin war bis in den Mittwochmittag komplett gesperrt. Gegen 12 Uhr wurde die Straße wieder freigegeben, wie ein Sprecher der Polizei auf Nachfrage mitteilt.
Der Sachschaden an den Lkw soll sich auf mindestens 200.000 Euro belaufen.
- Reporter vor Ort
- Telefonat mit dem Polizeipräsidium Mittelfranken