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Kerosin-Nebel am Himmel: Defektes Flugzeug muss in Leipzig notlanden


Regelrechter Treibstoffschleier
Kaputter Jumbojet versprüht tonnenweise Kerosin über Gebirge

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 18.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Eine Boeing 747 von Atlas Air unter einer Wasserfontäne (Archivfoto): Der Flugzeugtyp wird nicht mehr gebaut.Vergrößern des Bildes
Eine Boeing 747 von Atlas Air unter einer Wasserfontäne (Archivfoto): Der Flugzeugtyp wird nicht mehr gebaut, Anfang des Jahres wurde die letzte Maschine ausgeliefert. (Quelle: Aviation Wire/imago-images-bilder)

Eigentlich sollte die Boeing 747 nach Tokio fliegen. Doch dann hatte das Schwergewicht eine Panne. Ein Augenzeuge berichtet von einem Kerosinnebel.

Ein Jumbojet der Frachtfluggesellschaft Atlas Air hat auf dem Flug von Leipzig nach Tokio bereits kurz nach dem Start Probleme bekommen. Wie die "Sächsische Zeitung" berichtete, war es am Montagabend zu der Notsituation gekommen.

Die von "Flightradar 24" aufgezeichnete Flugroute offenbart, dass die Maschine um 18.50 Uhr vom Flughafen Leipzig/Halle gestartet war. Eine halbe Stunde später verließ die Boeing 747 die planmäßige Route, zu diesem Zeitpunkt befand sie sich über der tschechischen Stadt Brünn.

Zeuge beschreibt Kerosinschleier aus beiden Tragflächen

Der Grund war eine defekte Scheibe, wie ein Sprecher des Leipziger Flughafens der "Leipziger Volkszeitung" bestätigte. Druckabfall in der Kabine drohte, ein sofortiger Flugabbruch war nötig.

Die Boeing drehte um und ging in den Sinkflug, von 8.800 Metern runter auf 4.300. In dieser Höhe überflog sie das Zittauer Gebirge – und öffnete die Treibstofftanks. Weil der Riesenflieger das zulässige Landegewicht überschritt, habe er insgesamt 110 Tonnen Kerosin abgelassen, sagte eine Sprecherin der Deutschen Flugsicherung. "Ich konnte einen Kerosinschleier erkennen, der aus beiden Tragflächen-Enden entwich", berichtete ein Augenzeuge der "Sächsischen Zeitung".

Ist Fuel Dumping gesundheitsschädlich?

Laut Umweltbundesamt stellt ein Treibstoffschnellablass in ausreichend großer Höhe übrigens "nach derzeitigem Kenntnisstand" kein ökologisches Problem dar, auch wenn Folgen für die menschliche Gesundheit "noch nicht in allen Details abschließend bewertbar" seien. Das Kerosin werde in feine Tröpfchen zerstäubt, sodass ein Großteil noch in der Luft verdunste. Welche Flughöhe beim sogenannten Fuel Dumping mindestens vorgeschrieben ist und wie oft es vorkommt, lesen Sie hier.

Gegen 20.20 Uhr setzte die Frachtboeing schließlich wieder in Leipzig auf. Die Flughafenfeuerwehr war zur Stelle, musste allerdings nicht eingreifen. Die Sicherheitslandung sei ohne Probleme erfolgt, hieß es.

Verwendete Quellen
  • flightradar24.de: Daten von Flug PO956
  • saechsische.de: "Jumbo lässt im Tiefflug 110 Tonnen Kerosin über Zittauer Gebirge und Oberlausitz ab"
  • lvz.de: "Defekte Scheibe: Frachtmaschine muss zum Flughafen Leipzig/Halle zurück"
  • umweltbundesamt.de: "Wissenschaftliche Kenntnisse zum Treibstoffschnellablass: Datenauswertung und numerische Berechnungen"
  • lba.de: "Häufig gestellte Fragen (FAQs) zum Treibstoffschnellablass"
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