Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schwerstes Los Dem FC steht ein heißer Saisonstart bevor
Der 1. FC Köln ist gerade erst in die Sommerpause gegangen, da fällt bereits der Blick auf die kommende Saison. Die Geißböcke haben den schwerstmöglichen Gegner im DFB-Pokal erwischt.
Als Kevin Großkreutz am Sonntagabend die ersten beiden Lose aus den beiden DFB-Pokal-Töpfen zog, war das Schicksal des 1. FC Köln besiegelt. Das erste Los war der SSV Jahn Regensburg, der Zweitligist war das nominell beste Team im sogenannten "Amateur"-Topf.
Das zweite Los waren die Geißböcke selbst, und somit war klar: Zwischen dem 29. Juli und 1. August wird der FC von Köln nach Bayern reisen und um den Einzug in die zweite Runde kämpfen.
Dabei gibt es ein kleines und ein großes "Ausgerechnet". Das kleine Ausgerechnet bezieht sich auf Regensburg, wo der FC in der Saison 20/21 das Achtelfinale im DFB-Pokal verlor. Das große Ausgerechnet bezieht sich auf Regensburg, den Ex-Klub von Christian Keller, erst seit April Sportchef des 1. FC Köln und vormals acht Jahre lang der Boss beim SSV Jahn.
1. FC Köln: Ein großes Stück Arbeit"
"Es gibt leichtere Pokalaufgaben als einen Zweitligisten in der ersten Runde, aber dass es dann noch der SSV Jahn geworden ist, ist eine dieser Geschichten, die nur der Fußball schreibt", sagte Keller am Sonntagabend. Persönlich freue er sich auf ein Wiedersehen mit den alten Weggefährten.
Sportlich jedoch fasste es Trainer Steffen Baumgart passend zusammen: "Ein schwierigeres Los hätten wir fast nicht kriegen können – auswärts bei einem Zweitligisten ist ein großes Stück Arbeit. Für Christian Keller wird es sicher ganz besonders. Für uns zählt allerdings nur das Weiterkommen."
Der August gibt die Richtung vor
Noch ist dieses Spiel zwei Monate entfernt. Doch das Los prägt schon jetzt den Blick auf die ersten Wochen der kommenden Saison 2022/23. Das Duell in Regensburg wird das erste Kölner Pflichtspiel der Spielzeit sein – nach vier Wochen Vorbereitung, während der SSV dann schon zwei Zweitliga-Spieltage absolviert haben wird. Schon andere Bundesligisten sind in Erstrunden-Duellen über Zweitligisten gestolpert, weil diese bereits ihren Rhythmus gefunden hatten.
Vor allem aber ist dieses Spiel für den FC der Auftakt eines ereignisreichen Augusts, denn schon am 2. August werden die Play-offs der Conference League ausgelost.
Diese finden am 18. und 25. August statt, nach dem zweiten und dritten Bundesliga-Spieltag. Somit werden die Geißböcke schon in den ersten vier Wochen der Saison die Grundlage legen für die darauf folgenden Monate.
Richtungsweisender Saisonstart
Gelingt der Einzug in die zweite DFB-Pokal-Runde, was auch finanziell für die Geißböcke von größter Wichtigkeit wäre? Gelingt der Start in die Bundesliga ähnlich erfolgreich wie in der vergangenen Saison, als man sich im DFB-Pokal nur dank eines Sieges im Elfmeterschießen in Jena schadlos gehalten und dann sechs Punkte aus den ersten drei Spielen geholt hatte?
Und vor allem: Gelingt der Einzug in die Gruppenphase der Conference League, was dem FC mindestens drei Millionen Euro sowie mindestens sechs emotionale Spiele auf europäischer Bühne garantieren würde?
Baumgart hat mit dem FC Großes vor
Schon jetzt ist klar: Diese ersten Wochen der kommenden Saison werden für den 1. FC Köln richtungsweisend sein – und mit einem schwierigen Duell im DFB-Pokal beginnen.
Doch Steffen Baumgart hat Großes vor mit dem FC: Im Pokal will der 50-Jährige ins Finale, in der Liga will der FC-Coach die starke letzte Saison bestätigen – und in Europa? Dort will Baumgart die Gruppenphase erreichen und anschließend schauen, was geht.
- Eigene Beobachtungen und Recherchen von "Geißblog"