Drach-Prozess in Köln Geldbote berichtet von Überfall und Schusswechsel
Wer zuerst geschossen haben soll, ist unklar: Im Prozess um Thomas Drach hat am Mittwoch ein weiterer Geldbote ausgesagt. Der Mann ist am Oberschenkel schwer verletzt worden, hat aber offenbar selbst eine Waffe benutzt.
Im Prozess gegen Reemtsma-Entführer Thomas Drach ist am Mittwoch ein 59 Jahre alter Sicherheitsmann als Zeuge vor dem Kölner Landgericht vernommen worden. Der Mann gehörte zur Besatzung eines Geldtransporters, der 2019 in Frankfurt am Main vor einer Ikea-Filiale überfallen worden war.
Bei dem Überfall war es zwischen dem Täter und dem 59-Jährigen zu einem Schusswechsel gekommen. Der Geldbote war am Oberschenkel schwer verletzt worden. Der 59-Jährige tritt in dem Verfahren als Nebenkläger auf.
Drach soll auf Geldbote geschossen haben
Über einen Dolmetscher teilte er mit, dass er den im Möbelhaus abgeholten Geldkoffer in den Transporter laden wollte, als der Täter von hinten an ihn herangetreten sei. Der Mann habe eine Pistole gehabt und gesagt: "Geld, Geld, Geld!" – "Ja, dann nimm es", habe er geantwortet.
Als der Täter sich entfernt habe, seien die Schüsse gefallen: "Ich kann nicht genau sagen, ob er zuerst geschossen hat oder ob ich zuerst geschossen habe." Er sei am Bein getroffen worden und zu Boden gegangen. Über den von ihm abgegebenen Schuss sagte der Zeuge: "Ich habe ihn nicht erwischt."
Prozess in Köln: Zeuge berichtet von Trauma seit der Tat
Seit der Tat, so der Zeuge, sei er nicht mehr arbeitsfähig. Er schlafe auch kaum mehr und träume regelmäßig von der Tat. Er befinde sich immer noch in psychologischer Behandlung.
- Nachrichtenagentur dpa