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Prozess in Köln: Mann soll Frau nach Hause verfolgt und vergewaltigt haben


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Angeklagter sprach von "Liebe"
Verfolgt und im Hausflur anderthalb Stunden vergewaltigt


Aktualisiert am 11.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Prozessbeginn um eine mutmaßliche Vergewaltigung: Der Angeklagte mit seinem Verteidiger Sebastian Schölzel (Mitte).Vergrößern des Bildes
Prozessbeginn um eine mutmaßliche Vergewaltigung: Der Angeklagte mit seinem Verteidiger Sebastian Schölzel (Mitte). (Quelle: Johanna Tüntsch)
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Albtraum in den Morgenstunden: Eine 30-Jährige soll im Treppenhaus ihres Wohnhauses anderthalb Stunden lang vergewaltigt worden sein. Nun steht ein 27-jähriger Mann vor Gericht.

In Köln beschäftigt eine brutale Vergewaltigung aus dem vergangenen Jahr die 13. Große Strafkammer am Kölner Landgericht. Am Morgen des 31. Juli 2021 kurz vor 5.30 Uhr fuhr eine junge Frau vom Hansaring zum Friesenplatz, von wo aus sie noch eine Strecke zu Fuß gehen musste. Schon in der Bahn habe sich ein Fremder zu ihr gesetzt und sie bedrängt, schilderte die Oberstaatsanwältin am Kölner Landgericht in ihrer Anklage.

Der Mann habe von "Liebe auf den ersten Blick" gesprochen und gefragt, ob er die Frau nach Hause begleiten dürfe. Diese lehnte das ab – zunächst nur genervt. Als bedrohlich habe die Frau, die fast 20 Zentimeter größer ist als der Mann, die Situation zunächst nicht empfunden.

Prozess in Köln: Hinter dem Opfer durch die Haustür gedrängt

Der Mann soll sich jedoch nicht abschütteln lassen haben. Er sei ihr durch die Straßen bis an ihr Haus gefolgt, wobei er mehrfach versucht habe, ihre Hand zu nehmen. An ihrem Wohnhaus angekommen habe sie vergeblich versucht, sich durch die nur wenig geöffnete Tür zu zwängen und diese wieder zu schließen, so die Oberstaatsanwältin. Dem Angeklagten sei es gelungen, sich ebenfalls Zutritt zum Treppenhaus zu verschaffen.

"Sie versuchte, ihn mit dem Schlüssel zu verletzen, den sie noch in der Hand hielt, und schrie laut um Hilfe", schildert die Oberstaatsanwältin. In dem Versuch, den Eindringling abzuwehren, soll die Frau schließlich auf den Stufen gestürzt sein – das wurde ihr wohl zum Verhängnis.

Mutmaßlicher Täter drohte mit dem Tod – und sprach von Liebe

Der Mann drückte ihr laut Anklage den Arm auf den Hals und drohte, sie umzubringen. Zusätzlich habe die Frau aufgrund ihrer Lage auf den Stufen Angst vor schweren Verletzungen gehabt, so die Oberstaatsanwältin.

"Sie ließ das anschließende, mehr als anderthalbstündige Geschehen über sich ergehen." Immer wieder habe die Frau dabei den Mann gebeten, von ihr abzulassen und habe von Vergewaltigung gesprochen. Er soll gesagt haben, dass es keine Vergewaltigung sei, da er sie ja liebe.

Opfer befreite sich und floh fast nackt auf die Straße

Befreien konnte die Frau sich laut Anklage erst, als mit Tagesbeginn zunehmend Geräusche von der Straße her und aus anderen Wohnungen zu vernehmen waren. Der Angeklagte soll die Frau gedrängt haben, mit ihm zur Kellertreppe zu gehen.

Als er sich zu diesem Zweck erhob, soll sie geistesgegenwärtig ihre Chance genutzt und ihn von sich gestoßen haben. Nur mit einem BH und Schuhen bekleidet, habe sie sich auf die Straße retten können, wo ihr Passanten zu Hilfe kamen.

Der Angeklagte sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Sein Verteidiger gab an, dass von seinem Mandanten zunächst keine Angaben gemacht würden. Die mutmaßliche Opferzeugin sagt am Freitag aus. Sie soll durch die Tat mehrere Verletzungen erlitten haben. Ihre Anwältin kündigte an, für die Dauer der Vernehmung den Ausschluss der Öffentlichkeit zu beantragen. Das Urteil ist für den 25. Mai anberaumt.

Verwendete Quellen
  • Besuch der Verhandlung im Landgericht Köln
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